Das großformatige Schild am Ortseingang von Deining lässt keine Zweifel mehr: Vom 1. Juli an wird es dort wie im gesamten Gemeindegebiet von Egling mehr Geschwindigkeitskontrollen geben, sogenannte Blitzer ahnden dann jede Übertretung. Im März dieses Jahres hatten die Gemeinderäte mehrheitlich beschlossen, eine Vereinbarung mit dem Zweckverband Kommunale Verkehrssicherheit (ZVO) abschließen, zunächst einmal auf zwei Jahre begrenzt. Dem Beschluss vorausgegangen war nicht nur eine intensive Diskussion unter den Räten, sondern auch eine jahrelange Debatte über Sinn und Unsinn von verstärkter Verkehrsüberwachung als Mittel, in besonders frequentierten Ortsteilen die Geschwindigkeiten und somit die Belastung der Bevölkerung zu reduzieren.
Zudem hatten die Räte entschieden, nicht nur den fließenden, sondern auch den ruhenden Verkehr zu überprüfen. Allerdings, erklärte Geschäftsleiterin Ruth Sander auf Nachfrage der SZ, sei die Parküberwachung in der Gemeinde derzeit "nicht prioritär". Entsprechenden Verträge zwischen Gemeinde und dem Zweckverband sind indes inzwischen unterschrieben, ab Juli also wird es ernst. Hinweisschilder und ebensolche Plakate sollen die Bevölkerung im Vorfeld auf die bevorstehenden Änderungen hinweisen.
Eine Überwachungsstunde kostet derzeit 95 Euro für Mitglieder des Zweckverbands, sonst 135 Euro. Egling geht von etwa 10 000 Euro Mehrkosten pro Jahr aus. Nach Angaben von Michael Braun, Geschäftsführer des Zweckverbands Kommunale Verkehrssicherheit, sind derzeit mehr als 80 Kommunen im Oberland Mitglied im ZVO. Für ihn sei es aber nur nötig, "dort zu messen, wo es sinnvoll ist und wo es die Bürger verstehen". Er habe zudem die Erfahrung gemacht, dass Verstöße alleine deshalb sinken, "weil die Leute mehr auf ihre Geschwindigkeit achten, wenn sie wissen, dass gemessen wird". Folglich sollte die größte Wirkung schon allein die bloße Ankündigung der künftigen Kontrollen haben.