Pandemie in Bad Tölz-Wolfratshausen:Genug freie Betten im Klinikverbund

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Lage trotz Corona-Ausbruchs in Garmisch unter Kontrolle

Der Corona-Ausbruch am Klinikum Garmisch-Partenkirchen, bei dem auch eine neue Mutation des Virus festgestellt wurde, wirkt sich auch auf die Praxis bei der Patientenverteilung im Rettungszweckverband Oberland aus, der die Landkreise Bad Tölz-Wolfratshausen, Weilheim-Schongau und Garmisch-Partenkirchen umfasst. Wie Martin Dotzer, Ärztlicher Leiter für Krankenhauskoordinierung des Zweckverbands, sagt, habe man vereinbart, das Klinikum möglichst nicht mit Notfallpatienten anzufahren, um das Haus zu entlasten. Aktuell sind in Garmisch 55 Patienten und 29 Mitarbeiter betroffen. Sie seien in Isolierstationen untergebracht, die zudem viel Personal binden, sagt Dotzer. Zwar bleibe die Notaufnahme in Garmisch geöffnet, die Hauptlast an Covid-Patienten übernehme aber die Murnauer Klinik, an der Dotzer auch tätig ist. Trotz der Einschränkung, die Garmischer Klinik gehört mit 505 Betten neben Murnau zu den tragenden Säulen im Verbund, seien in den drei Landkreisen jedoch noch genug Kapazitäten vorhanden, sagt Dotzer. "Es gibt keine Engpässe und keine Notlagen."

Seit Ausrufung des Katastrophenfalls werden Covid-Notfälle im Verbund der drei Landkreise koordiniert. Hat eine Klinik Ressourcenprobleme, leitet Dotzer die Rettungsdienste an andere Häuser weiter. Die sieben Akutkrankenhäuser des Zweckverbands melden dafür täglich ihre freien Kapazitäten. In Bad Tölz-Wolfratshausen waren am Dienstag noch zwei von 24 Intensivbetten frei, nur drei Betten wurden jedoch von Covid-19-Patienten belegt, die alle beatmet werden müssen. Es gebe einen Trend, dass die Intensivbelegung von Coronafällen etwas zurückgehe, sagt Dotzer. Man müsse sehen, ob dieser anhalte. Der bisherige Höchststand in diesem Winter seien 26 Covid-Patienten gewesen - bei circa 100 Intensivbetten im Verbund, sagt Dotzer. Aktuell seien es in allen drei Kreisen 14 Intensivbetten mit Coronafällen belegt. Anders verhalte es sich bei den normalen Krankenhausbetten. Dort sei die Zahl der Covid-Patienten von circa 70 auf etwa 100 gestiegen. Problematisch sei das jedoch nicht. "Wir haben genug freie Betten", sagt Dotzer. "Ich bin entspannt."

Wo die neue Garmischer Virusmutation herstammt und ob sie ansteckender ist als die bisherige Variante, steht noch nicht fest. Derzeit läuft die Sequenzierung an der Berliner Charité, die Ergebnisse werden für Ende Januar erwartet. Mit den betroffenen Patienten gehe man jedoch besonders vorsichtig um, sagt Dotzer. So würden sie beispielsweise länger isoliert als herkömmliche Fälle.

© SZ vom 20.01.2021 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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