Pädagogik:Auf dem Weg zum Waldkindergarten

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Der Verein Mamma Lupa hat für sein Projekt in Wolfraatshausen-Nantwein bereits ein dreiköpfiges Erzieherteam gefunden und arbeitet derzeit das pädagogische Konzept aus. Die Genehmigung für einen Bauwagen ist beantragt.

Von Benjamin Engel, Wolfratshausen

Die Planungen für den ersten Waldkindergarten in Wolfratshausen werden konkreter. Der Verein Mamma Lupa, der die Einrichtung betreiben will, hat bei der Stadt einen Bauantrag für den Standort in Nantwein eingereicht. Auf einer Wiese zwischen dem Wacholderweg und der Isarstraße soll ein Bauwagen in direkter Nähe zu den bewaldeten Isarauen aufgestellt werden. Im Waldkindergarten sollen etwa 18 bis 20 Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren halbtags die Möglichkeit haben, die Natur zu erfahren, zu spielen und kreativ zu sein. Laut Claudia Kallen, Vorsitzende von Mamma Lupa, ist ein dreiköpfiges Erzieherteam bereits gefunden. Auch wenn zudem noch die Betriebserlaubnis aussteht, plant sie, den Waldkindergarten im September 2015 zu eröffnen.

In Waldkindergärten werden die Mädchen und Jungen weitgehend im Freien betreut. Darüber hinaus brauchen die Einrichtungen allerdings noch eine feste Unterkunft, die in diesem Fall ein Bauwagen sein soll. Dafür ist ein Bauantrag notwendig. Im Bauwagen können sich die Kinder nach Ausflügen in die Natur beispielsweise ausruhen oder im Winter aufwärmen. Mit dem Eigentümer der Nantweiner Wiese, auf welcher der Wagen stehen soll, hätten sie sich bereits über eine mögliche Pacht verständigt, sagt Kallen. Um den Bauwagen anzuschaffen, habe sie bei der Stadt einen Kostenzuschuss beantragt.

Kallen hat für das Betreuungsteam bereits eine Erzieherin mit 20-jähriger Berufserfahrung gewinnen können. Diese sei zudem Tanzpädagogin, werde mit den Kindern also tanzen und auch singen, erzählt Kallen. Hinzu komme ein junger Erzieher mit Tischlerausbildung, der die Kinder zum Werken und Basteln mit Naturmaterialien anleiten könne. Schließlich verstärke eine Körpertherapeutin das Team. Kallen zufolge ist auch geplant, ein Gemüsebeet neben dem Bauwagen anzulegen. Der Verein könnte sich auch vorstellen, mit den größeren Kindern auf den Wolfratshauser Markt zu gehen und gemeinsam zu kochen, sagt Kallen. Derzeit arbeitet sie das pädagogische Konzept schriftlich aus. Das braucht der Verein neben dem Pädagogenteam, das bereits gefunden ist, und einem genehmigten Standort für die Betriebserlaubnis.

Der Verein Mamma Lupa hat das Ziel, in Wolfratshausen alternative Räume zu schaffen, die weder von Konsum noch von Autofahren geprägt sind. Im Projekt "Community Kitchen" treffen sich beispielsweise Anwohner in privaten Küchen, um gemeinsam zu essen und sich auszutauschen.

Den geplanten Waldkindergarten wollen Kallen und ihre Mitstreiter bei einer Informationsveranstaltung am Sonntag, 1. März, vorstellen. Um vorherige Anmeldung wird gebeten.

Verein Mamma Lupa, Informationstreffen zum Waldkindergarten, Sonntag, 1. März, 16 bis 18 Uhr, Fichtenweg 8, Wolfratshausen, Anmeldung unter Telefon 08171/4282765 oder unter team@mammalupa.org, weitere Informationen unter www.mammalupa.org

© SZ vom 20.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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