Pächter gesucht:Umbau des Gasthofs Post wird billiger

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Die Umbauarbeiten am denkmalgeschützten Gasthof Post in Lenggries sollen dieses Frühjahr beginnen und bis 2020 abgeschlossen sein. (Foto: Manfred Neubauer)

Lenggrieser Gemeinderat befürwortet neue Kostenberechnung und Ausschreibung

Von Petra Schneider, Lenggries

Der Umbau des Gasthofs Post wird nicht so teuer wie befürchtet: Nach aktuellem Stand liegen die Kosten nicht mehr bei 7,8 Millionen Euro brutto, sondern bei rund 6,1 Millionen. Dass die Kosten nun niedriger ausfallen, habe mehrere Gründe, sagte Bauamtsmitarbeiter Karl Ertl am Montag im Gemeinderat: So sei der Sanierungsbedarf der Holzbalkendecke weitaus geringer als angenommen. Zudem wurde die Tieferlegung und Sanierung des Kellergeschosses auf den Bereich des Aufzugs beschränkt. Auf eine Wärmedämmung an den Fassaden des denkmalgeschützten Gebäudes wird verzichtet, ebenso auf chemischen Holzschutz. Zudem wurde entschieden, die Einrichtung sowie die Anschaffung gastrotechnischer Anlagen für das im Erdgeschoss geplante Wirtshaus dem künftigen Pächter zu überlassen. Ein solcher soll zeitnah gefunden werden, damit dessen Vorstellungen in die Planungen eingehen könnten, sagte Bürgermeister Werner Weindl (CSU). Gleiches gelte für die im zweiten Stock geplanten Büros oder Praxen, für die es bereits Interessenten gebe.

Damit sich Gastronomen ein Bild über den Gasthof Post machen können, der über einen Biergarten mit altem Baumbestand verfügt, werden entsprechende Unterlagen ins Internet gestellt. Zudem will die Gemeinde in Fachzeitschriften inserieren und Brauereien direkt anschreiben. Ein langfristiges Pachtverhältnis sei gewünscht, sagte Bauamtsleiter Anton Bammer, zudem müsse ein "überzeugendes Konzept" vorgelegt werden. Wie es mit der Bewirtung im Saal aussehe, der im ersten Stock wiederhergestellt werden soll, wollte Peter Gascha (FWG) wissen. Dort seien nur Veranstaltungen mit "wenig oder keiner Bewirtung" angedacht, sagte Weindl. "Wir wollen keine Konkurrenz zur Gastronomie im Erdgeschoss oder zum Alpenfestsaal". Mit Ausnahme von Stephan Bammer (FWG) befürworteten alle Gemeinderäte die Ausschreibung sowie die neue Kostenberechnung, die nun als Basis für Förderanträge eingereicht werden soll.

Vor fünf Jahren hat die Gemeinde den Gasthof gekauft, um Pläne des Vorbesitzers zu verhindern, der dort 19 Wohnungen bauen wollte. "Das wäre der Anfang vom Ende der Marktstraße gewesen", hatte Weindl kürzlich in der Bürgerversammlung erklärt. Momentan liegen die Umbaupläne zur Genehmigung beim Landratsamt. Mit den Arbeiten könnte noch in diesem Frühjahr begonnen werden, abgeschlossen sollen sie laut Weindl dann 2020 sein.

© SZ vom 21.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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