Ortstermin an der Ruine:Nachhaltige Ausnahmen

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Zum Tag des offenen Denkmals gibt es heuer nur einige Aktionen

Ein origineller Beitrag zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, kommt aus Wolfratshausen. Der Verfasser ist anonym und hat augenscheinlich Sinn für Humor. Er oder sie hat ein überdimensionales blau-weißes Denkmalschutz-Zeichen an der Ruine des Isar-Kaufhauses in der Marktstraße angebracht. Der Abriss des Gebäudes wurde im Vorjahr wegen einer Nachbarschaftsklage gestoppt. "Seither klafft eine architektonische Wunde im Herzen von Wolfratshausen", heißt es auf der Internetseite des Historischen Vereins Wolfratshausen. Dieser wird auch am Sonntag aktiv. Die beiden Vorstandsmitglieder Annekatrin Schulz und Wiggerl Gollwitzer berichten vom alten Kornspeicher, der Knabenschule und dem Seifensieder-Anwesen, die einst an dieser Stelle standen.

Treffpunkt ist um 14, 15 und 16 Uhr am Untermarkt 2. Im Anschluss zeigt der Ickinger Dokumentarfilmer Rüdiger Lorenz im Innenhof des Rathauses seinen etwa halbstündigen Film "50 Jahre Isar-Kaufhaus". Gemäß den geltenden Hygiene-Vorschriften können jeweils 30 bis 40 Leute teilnehmen. Der Eintritt ist frei. Die Veranstaltung findet auch bei schlechtem Wetter statt und entfällt nur bei Starkregen.

Ansonsten spielt sich der Tag des offenen Denkmals heuer coronabedingt überwiegend digital ab. Im Landkreis entfallen viele traditionelle Veranstaltungen. Das Walchenseekraftwerk, bislang stets der größte Besuchermagnet mit rund 2000 Gästen, bietet derzeit keine Führungen an. Auch die Stadt Geretsried hat die geplanten Feierlichkeiten sowie das Geltinger Dorffest abgesagt.

Der Ostuferschutzverband (OSV) hingegen will sich nicht gänzlich ausbremsen lassen. Er führt Interessierte durch die Schlosskapelle Heilige Drei Könige an der Nördlichen Seestraße 11. Seit 2007 saniert und restauriert der OSV das Baudenkmal für die Kirchenstiftung Münsing mit dem Ziel, die Filialkirche der Öffentlichkeit wieder zugänglich zu machen. Dies entspreche dem diesjährigen Motto des Tags des Offenen Denkmals "Nachhaltigkeit", heißt es in einer Pressemitteilung. Treffpunkt an der Kapelle ist um 17 Uhr. "Wir führen nach den Regeln der Sicherheit", erklärt Ursula Scriba. Demnach könnten maximal sechs Leute mit Mund-Nasen-Schutz gleichzeitig in die Kapelle. "Wir bleiben so lange vor Ort, bis alle Gelegenheit hatten, die Kapelle zu sehen." Anmeldung unter Telefon 08177/9 23 10 oder osv-vorstand@scribaup.de

Auch im Kloster Beuerberg werden zum Tag des offenen Denkmals zusätzliche Führungen angeboten ( www.dimu-freising.de). Ein Schwerpunkt liegt auf dem Totengang, der für die Ausstellung restauriert wurde. Zur Ausstellung "Die Kleider der Maria" von Bettina Dittlmann im Gartenpavillon gibt es zudem ein digitales Angebot ( www.tag-des-offenen-denkmals.de).

Im Landkreis hatte in den vergangenen Jahren Kreisheimatpflegerin Maria Mannes den Denkmaltag organisiert und stets einen konzentrierten Überblick über alle Angebote gegeben. Da Mannes Nachfolge bislang noch nicht geklärt ist, entfällt heuer auch dieser Service.

© SZ vom 11.09.2020 / stsw - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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