Notfallprogramm:Ärztliche Hilfe per Hubschrauber

Bei einem Schlaganfall zählt jede Minute. Um Patienten die schnellste und bestmögliche Therapie anbieten zu können, nimmt die Asklepios Stadtklinik Bad Tölz am Pilotprojekt "TEMPiS Flying Interventionalists" (TEMPiS-FIT) teil. Wie die Klinik erklärt, wird im Notfall ein spezialisiertes Interventionsteam aus München per Helikopter eingeflogen, um bestimmte Eingriffe direkt in Bad Tölz durchzuführen. Durch diese Zeitersparnis könnten "bis zu 190 Millionen Nervenzellen" beim Patienten gerettet werden, teilt die Klinik mit. Die "fliegenden Ärzte" sind erfahrene interventionelle Neuroradiologen aus der Klinik Harlaching und dem Klinikum Rechts der Isar in München. Die Finanzierung des Projektes erfolge durch die gesetzlichen und privaten Krankenkassen.

In Deutschland erleiden nach Angaben von Asklepios jährlich rund 270 000 Menschen einen Schlaganfall. Zur optimalen Versorgung der Patienten setzt die Asklepios Stadtklinik unter anderem auf ein einzigartiges Netzwerk. Im Rahmen von TEMPiS (Telemedizinisches Projekt zur integrierten Schlaganfallversorgung in der Region Süd-Ostbayern) ist die Stadtklinik als eine von 21 Kliniken mit den Schlaganfallzentren in München-Harlaching und am Universitätsklinikum Regensburg via Telemedizin verbunden. Ziel des Netzwerks ist die Verbesserung der Schlaganfallversorgung in ländlichen Regionen. Musste das Blutgerinnsel aber mit Kathetern entfernt werden, musste der Patient bis dato nach München verlegt werden. Durch das Projekt "Flying Interventionalist" (FIT), an dem die Asklepios-Stadtklinik Bad Tölz neben elf weiteren Krankenhäusern in Bayern teilnimmt, wird dafür nun eigens ein Facharzt für Neuroradiologie aus München mit dem Hubschrauber nach Tölz eingeflogen.

© SZ vom 06.12.2018 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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