Neues Programmheft:Wertes Wohlbefinden

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Aus Japan kommt der Trend des "Waldbadens". Kursteilnehmer erfahren aber auch, wie der Klimawandel den heimischen Wäldern zusetzt. (Foto: Hartmut Pöstges)

Katholisches Kreisbildungswerk bietet mehr als 700 Veranstaltungen an

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Andreas Käter hat noch die Zeiten erlebt, als das Katholische Kreisbildungswerk (KBW) rund 300 Veranstaltungen mit ungefähr 7000 Teilnehmern per annum hatte. Das war vor 30 Jahren. Die Zahlen sind mittlerweile auf das Zehnfache gestiegen: Unter dem Dach des KBW gibt es pro Jahr etwa 3000 Angebote, die von circa 70 000 Interessierten wahrgenommen werden. "Das ist schon eine Größenordnung", sagt der Geschäftsführer des Kreisbildungswerks. Wären alle Vorträge, Wanderungen und Kurse in dem neu strukturierten Programmheft aufgelistet, bekäme das kleine Buch vermutlich die Ausmaße eines Lexikons. Darin seien aber nur gut 700 Veranstaltungen genannt, so Käter. Der Rest sei im Internet zu finden.

Das digitale Zeitalter hat längst auch die Arbeit des Kreisbildungswerks verändert. Auf der Homepage seien alle Services und Dienstleistungen aufgeführt, so der Geschäftsführer. Früher einmal sei es die einzige Aufgabe des KBW gewesen, Veranstaltungen anzubieten. "Aber wer macht heute keine Veranstaltungen? Unser Auftrag als staatlich anerkanntes Bildungswerk ist die werteorientierte Ausrichtung", sagt Käter. Die Schwerpunkte in dem neuen, 150 Seiten umfassenden Heft für Frühjahr und Sommer 2020 lauten denn auch: Familien stärken, Gesundheit erhalten, Werte leben, Persönlichkeit entwickeln.

Die Digitalisierung löse bei den Menschen auch Unsicherheit und Ängste aus, sagt der KBW-Geschäftsführer. "Unsere Aufgabe ist es, in einem demokratischen Umfeld Sicherheit zu vermitteln, kritische Fragen zu beleuchten und Grenzen zu definieren." Das neue Programm sei nicht bloß das Werk der etwa zehn Mitarbeiter in der Zentrale des Kreisbildungswerks an der Salzstraße in Bad Tölz. "Es ist ein Produkt von mehr als 200 Menschen, von Ehrenamtlichen, sozialen Akteuren bis hin zu Klöstern."

Zu den Besonderheiten zählt unter anderem der Aktionstag "Meine Zukunft bin ich", der am 13. Februar im Landratsamt stattfindet. Dabei geht es um den Wiedereinstieg oder auch um eine neue Orientierung im Berufsleben. Mit dem eigenen Leben beschäftigen sich die Teilnehmer des Kurses "Wie schreibe ich meine Biographie?", der am 17. und 21. März im Tagungsraum des Kreisbildungswerks angeboten wird. Wer etwas für sein inneres Wohlbefinden tun möchte, kann an Achtsamkeitskursen teilnehmen oder bei Yoga, Eutonie oder Qi Gong zur Ruhe kommen.

Die Umweltreihe wird mit vier Veranstaltungen fortgesetzt. Um die Frage "Was macht Plastik mit unserer Gesundheit und dem Klima?" geht es am Samstag, 25. April, in einem Workshop in Bad Tölz. Um sparsamen Energieverbrauch in den eigenen vier Wänden dreht sich ein Vortrag am Mittwoch, 6. Mai, in Geretsried.

Aus Japan kommt der Trend des sogenannten "Waldbadens". Bei einem Kurs am Freitag, 8. Mai, in Wolfratshausen erfahren die Teilnehmer zum einen, wie es dem Wald durch den Klimawandel geht, zum anderen sollen sie sich zwischen den Bäumen auch entspannen. Wie man plastikfreie Naturkosmetik selbst herstellt, zeigt ein Workshop am Mittwoch, 20. Mai, in Bairawies.

Neu ist ein Digitaltag, der am Dienstag, 10. März, im Pfarrheim Franzmühle in Bad Tölz über die Bühne geht. Das Katholische Kreisbildungswerk wurde vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz als "Digital Kompass-Standort" ausgewählt. Diese Initiative soll vor allem die Kompetenz von Senioren in der digitalen Welt fördern. "Unser Ziel ist ein lebendiges Portal für Lotsen, Trainerinnen und Trainer, Helfer und Engagierte, die ältere Menschen auf dem Weg ins und im Netz begleiten", erklärt Brigitta Hack, Öffentlichkeitsreferentin des KBW. Gesucht werden noch Internet-Lotsen, für die das Bildungswerk einen Qualifikationskurs, danach kostenlose Schulungen und oder auch Treffen mit anderen Freiwilligen anbietet. Sie sollen in dem Lehrgang ihr Wissen vertiefen und älteren Menschen dann den Umgang mit Smartphones erklären, Tipps zum Datenschutz geben, Apps erklären oder auch bei der Installation der Software helfen.

Das neue Programm, für das KBW-Managerin Ursula Menke verantwortlich zeichnet, liegt ab sofort in allen Gemeinden und in öffentlichen Stellen im Landkreis aus. Außerdem ist es im Internet veröffentlicht. Wer weitere Informationen braucht, kann sich an das Katholische Kreisbildungswerk, Salzstraße 1 in Bad Tölz wenden, Telefon 08041/60 90 oder E-Mail: info@kbw-toelz.de

© SZ vom 21.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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