Neues Programm:Was die "Lust" erhält

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Iris Heckelsmüller und Evi Luber sind zwei der Ehrenamtlichen, die bei der Lust alles am Laufen halten, auch den Barbetrieb. (Foto: Manfred Neubauer)

Das besondere Flair des Tölzer Kultur-Vereins

Von Sabine Näher, Bad Tölz

Eine Stunde vor Beginn der Kabarest-Vorstellung, die die neue "Lust"-Saison einläutet, stehen schon die ersten Gäste plaudernd an der Bar. Dahinter Iris Heckelsmüller, bei der "Lust" zuständig für "die Öffentlichkeitsarbeit und den Barbetrieb". Sie schenkt Weißwein und Prosecco aus, reicht Bierflaschen und füllt Knabberzeug nach. Als eine von etwa zwölf Aktiven der insgesamt rund 70 Mitglieder des Lust-Vereins engagiert sie sich regelmäßig - und ehrenamtlich. "Ich möchte einen Beitrag zur Tölzer Kultur leisten", sagt sie. Genauso argumentiert Evi Luber. Die Beisitzerin für Öffentlichkeitsarbeit ist ebenfalls hinter dem Tresen anzutreffen. "Mir ist es wichtig, beim kulturellen Leben aktiv dabei zu sein", erklärt sie. Deshalb wurde sie Mitglied beim Lust e.V., der seit drei Jahrzehnten frischen Wind ins Tölzer Kulturleben bringt.

Konkrete Programmideen oder ein Saisonkonzepte haben die Vereinsleute nicht. "Wir schauen, was angeboten wird, und wählen daraus ein buntes Programm, das für jeden etwas bietet", sagt Luber. "Kabarett muss dabei sein, Musikveranstaltungen: Wir sind offen für alles." Da die Lust in der Szene einen guten Namen habe, fragten sowohl renommierte wie auch Nachwuchskünstler an, ob sie auftreten dürften. Das schreiben beide nicht zuletzt der besonderen Atmosphäre, dem ganz eigenen Flair der Alten Madlschule zu. "Ich bin hier selber noch zur Schule gegangen", sagt Heckelsmüller, die mittlerweile am Eingang steht und Eintrittskarten verkauft und kontrolliert. Viele Besucher sind Stammgäste; man plauscht ein wenig. Doch es seien immer auch neue Gesichter dabei, so ergebe sich eine gute Mischung.

Einige Termine sind in jeder Saison gesetzt. So beteiligt sich die Lust an der "Nacht der blauen Wunder" (21. Oktober), an der Besucher von Location zu Location ziehen und zahlreiche Bands erleben können. Der Poetry Slam (28. Oktober und 3. Februar) habe Kultstatus, sagt Heckelsmüller. "Da sind wir immer komplett ausverkauft." Lubers persönliches Programmhighlight ist der Leonhardi-Abend. "Immer am 5. November, dem Vorabend des Leonhardi-Ritts, laden wir ein unter dem Motto 'Informatives, Lustiges und Musikalisches'. Alles ist offen, keiner weiß genau, was passieren wird. Es ist der Renner!"

Das Publikum wisse eben, dass es sich auf die Programmauswahl der Lust-Leute verlassen könne. Der Verein hat eine eigene Theatergruppe, die etwa alle eineinhalb Jahre mit einer Produktion aufwartet, die mit besonderer Spannung erwartet wird. Nächste Premiere ist am 16. März 2018. Heckelsmüller und Luber hoffen, "dass es so weiterläuft" dass die Lust die Alte Madlschule nicht räumen muss. Derzeit sei der anvisierte Immobilientausch, der viel Aufruhr ins Tölzer Kulturleben brachte, vom Tisch, so Heckelsmüller. "Bis 2018 können wir sicher bleiben." Luber ergänzt, die Arbeit der Lust lebe auch vom Flair der Örtlichkeit.

Das neue Saisonprogramm ist als Flyer zu erhalten oder einzusehen unter: www.kulturverein-lust.de

© SZ vom 09.10.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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