Neuer Schulleiter:Mit Krawatte und Humor

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Mit diesem Foto auf der Schulhomepage wünschte Christian Zingler den Schongauer Realschülern alles Gute für die Prüfungen zur Mittleren Reife. (Foto: privat)

Christian Zingler, der künftige Direktor der Geretsrieder Realschule, setzt vor allem auf Kommunikation

Von Ingrid Hügenell, Geretsried

Christian Zingler hat einen Krawattenspleen. 100 bis 150 Krawatten besitzt der neue Direktor der Realschule Geretsried, alle aus Seide und in den unterschiedlichsten Mustern. Die legt er gerne passend zum Thema an. So trug er an diesem Tag anlässlich der Mittleren- Reife-Prüfung in Deutsch eine schwarz-rot-goldene Krawatte, und zur Englisch-Prüfung eine mit dem Union Jack darauf.

Zingler leitet momentan noch die Realschule in Schongau, wohin der jetzige Geretsrieder Direktor Armin Eder wechseln wird. Dort habe Zingler Erfahrung mit dem Modell der "erweiterten Schulleitung" sammeln können, sagt Ernst Fischer, der für Schongau zuständige Ministerialbeauftragte. Dabei werde sehr stark im Team gearbeitet, der Schulleiter delegiere viel, weshalb ihm mehr Zeit bleibe, sich um die wesentlichen Dinge zu kümmern, wie Fischer sagt: "Personalführung, pädagogische Ausrichtung, Profilbildung der Schule."

Diese Art der Schulleitung wurde in Geretsried noch nicht eingeführt, die Schule ist laut Fischer zu klein dafür. Schongau hat mehr als tausend Schüler, Geretsried etwas mehr als 800. Fischer ist überzeugt, dass Zingler von den Erfahrungen profitieren wird, die er mit der "erweiterten Schulleitung" in Schongau gesammelt hat. Er bezeichnet Zingler als "jung, dynamisch, offen, kommunikativ, schülernah". Überdies sei er kreativ und habe Humor.

Der 49-Jährige unterrichtet Englisch und Sport für die Buben. In Schongau fühle er sich "pudelwohl", sagt Zingler selbst, er gebe seine Schule nur ungern auf. "Natürlich freue ich mich auf Geretsried und hoffe, mit dem Kollegium gut zurecht zu kommen", sagt er auch. Dass es nicht so ganz leicht werden könnte, als neuer Schulleiter Fuß zu fassen, ist ihm bewusst. Er setze auf Gespräche mit den Kollegen und werde sich mit dem Kollegium zusammensetzen um zu erfahren, was nun wichtig ist. Seine Priorität für die Arbeit als Direktor ist eindeutig: "Die Schüler sind das wichtigste, um die müssen wir uns kümmern."

Auch, dass viel Arbeit auf ihn zukommt, ist dem neuen Direktor klar. Sein Dienst in Geretsried beginnt am 1. August. Die ersten zwei bis drei Wochen im August werde er in der Realschule Geretsried verbringen und sich um Dinge wie die Unterrichtsverteilung und den Stundenplan kümmern. Daneben wird er viel mit Eder zu tun haben. Denn einerseits muss Eder Zingler die Geretsrieder Realschule übergeben. Andererseits muss Eder in Schongau von Zingler den aktuellen Stand der Dinge erfahren. Eder war dort stellvertretender Schulleiter, bevor er nach Geretsried wechselte.

Zingler sagt von sich, er sei "katholisch, aber mit Sicherheit kein übertriebener Kirchgänger". Er sei, weil geschieden, derzeit "frei und ungebunden" und könne also all seine Zeit der Schule widmen. Der gebürtige Niederbayer lebt momentan in Landsberg am Lech. Wenn er eine ähnlich schöne Wohnung wie dort in Geretsried oder Umgebung finde, könnte er sich eine Umzug vorstellen.

Welche Krawatte er am ersten Schultag in Geretsried tragen will, weiß Zingler noch nicht. "Vielleicht eine weiße", sagt er, und keinesfalls eine schwarze. Das werde er am Tag selbst entscheiden, "nach Lust und Laune".

© SZ vom 22.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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