Neue Regeln :Hunde müssen im Park an die kurze Leine

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Bad Tölz modifiziert Satzungen für Tiere und Grünanlagen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Die Stadt Bad Tölz strafft ihre Regeln für Parks und für Hunde. Demnach müssen Besitzer ihre Tiere an der Leine halten, wenn sie die städtischen Grünanlagen benutzen, zu denen auch die Fußgängerzonen in der Altstadt und im Kurviertel zählen, sprich: die Ludwigspromenade. Diese Vorschrift gilt ebenso für große Hunde. Dabei darf die Leine nur noch maximal 1,20 Meter lang sein, nicht mehr zwei Meter wie bisher. Allerdings können die Hundebesitzer nun auch den Rosengarten, den Franziskanergarten und den Kurpark benutzen, der für ihre Vierbeiner bislang verboten war. Diesen Modifizierungen in der Grünanlagensatzung und der Hundeverordnung stimmten die Stadträte im Bau- und Stadtentwicklungsausschuss am Donnerstag einmütig zu.

Im Kurpark hatte es eine Probephase gegeben, in der Hunde zwar nicht mehr draußen bleiben, drinnen aber an der Leine gehen mussten. Dies habe sich gut bewährt, sagte Bauamtsleiter Christian Fürstberger. Die Konflikte zwischen Hundehaltern und Spaziergängern wurden dadurch entschärft, "die Beschwerden sind auf ein Minimum gesunken". Eine Ausnahme gilt lediglich für Kampfhunde, die auch künftig nicht in die städtischen Grünanlagen dürfen. Margit Kirste (FWG) kritisierte, dass die neuen Regeln kaum zu kontrollieren seien. Sie sprach von einem "Papiertiger".

Die neuen Regeln bezeichnete Camilla Plöckl, SPD-Stadträtin und passionierte Hundebesitzerin, hingegen als "gut so". In jeder Hundeschule werde gelehrt, die Tiere an einer ein Meter langen Leine zu führen oder gar nicht, sagte sie. An der Isar wünscht sie sich noch einen eigenen Badeplatz für Hunde, beispielsweise auf Höhe des Café Love nahe der Isarbrücke. Am Fluss sehe man immer wieder, wie Hunde durch die Leute springen und die Leute durch die Hunde, sagte Plöckl. Dies könne man mit einem Badeplatz kanalisieren. Außerdem plädierte sie für einen kleinen Hundespielplatz mit einem Zaun und ein, zwei Spielgeräten.

Was das Planschen anbelangt, so dürfen die Vierbeiner in Tölz überall in die Isar. Dies stellte Fürstberger klar. Einen eigenen Badeplatz könne die Stadt jedoch nicht schaffen, "weil die Flächen dafür nicht uns gehören, sondern dem Freistaat". Für einen Spielplatz fehle der Kommune indes das geeignete Areal. Plöckl schlug daraufhin die kleine Wiese beim Tierbedarfsgeschäft "Futterhaus" an der Königsdorfer Straße vor. Dies lehnte der Bauamtschef ab: "Das ist Überschwemmungsgebiet, das geht nicht."

Um eine andere Tierart ging es in einer weiteren Verordnung, der die Stadträte zustimmten: In Bad Tölz ist es nun verboten, Tauben zu füttern. Von diesen grau gefiederten Vögeln gibt es in der Kurstadt nicht sonderlich viele, wie Fürstberger einräumte. Vor ein paar Jahren hätten zwei Personen, die inzwischen gestorben sind, die Tauben regelmäßig gefüttert. Die Population hat sich seither nicht vergrößert. "Ich habe eher das Gefühl, dass es im Stadtgebiet weniger geworden sind", sagte der Bauamtsleiter. Gleichwohl wolle die Stadt mit der Taubenfütterungsverbotsverordnung gerüstet sein, falls wieder Probleme auftreten sollten.

© SZ vom 23.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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