Neuanschaffung:Bad Tölz kauft Loipenspurgerät

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Stadt gibt 128 500 Euro aus und hofft auf Fördermittel

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Das Loipenspurgerät, das die Stadt Bad Tölz seit mehr als drei Jahrzehnten besitzt, ist mittlerweile eine Gefahr für den Fahrer. Seit im vergangenen Jahr die Temposteuerung ausfiel, bremst das Gerät nur noch, wenn die Zündung ausgeschaltet wird. Dies habe zur Folge, dass der Mitarbeiter vorne mit dem Kopf womöglich an die Windschutzscheibe pralle, sagte Bauamtsleiter Christian Fürstberger in der jüngsten Sitzung des Stadtrats. Für etwa 128 500 Euro wird nun ein neues Loipenspurgerät angeschafft. Dieser Ausgabe stimmte das Gremium einmütig zu.

Seit dem Winter 2005/2006 kam das alte Gerät insgesamt bloß 171 Mal zum Einsatz, mal häufig, mal selten bis gar nicht, je nach Schneelage. Da könne man schon die Frage stellen, ob ein Ersatz überhaupt sinnvoll sei, meinte Fürstberger. Allerdings sei die Loipe im Ellbach-Kirchseemoor in der Bevölkerung außerordentlich beliebt. Wenn Schnee liege, die beiden Rillen für die Langläufer dort aber nicht angelegt seien, gebe es sofort Beschwerden im Rathaus, berichtete der Bauamtschef. Dabei könne man im Moor nur dann spuren, wenn der Untergrund gefroren sei.

Wegen des schwierigen Geländes sah die Stadt davon ab, ein gebrauchtes Gerät zu beschaffen. Davon abgesehen, seien solche auf dem Markt momentan sowieso kaum zu finden, sagte Fürstberger. Seit Februar vorigen Jahres können die Kommunen ohnedies nach den Richtlinien zur Förderung von öffentlichen touristischen Infrastruktureinrichtungen, kurz: RÖFE, mit Zuschüssen von bis zu 45 Prozent für neue Loipenspurgeräte rechnen.

"Wann kriegt man schon mal eine Sportstätte von mehreren tausend Quadratmetern für gut 80 000 Euro?", unterstützte Ingo Mehner (CSU) den geplanten Kauf. Eine Bewirtschaftung der Loipe im Kirchseemoor wünschte sich Camilla Plöckl (SPD). Dabei könne man zum Beispiel mit der Gemeinde Sachsenkam kooperieren. Lenggries tue so etwas schon lange, sagte Plöckl. "Zwei oder 2,50 Euro zu bezahlen, warum soll das bei uns nicht möglich sein?" Für Kämmerer Herrmann Forster wäre indes der Aufwand viel zu hoch. Die Geldbehälter müssten ausgeleert werden, außerdem komme darin eh nicht viel zusammen, weil nur wenige Langläufer bezahlten. "Da ist die Soße teurer als der Braten", sagte Forster. Die Frage vom Margot Kirste (FWG), ob eine Skating-Bahn im Moor möglich sei, verneinte Fürstberger.

© SZ vom 02.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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