Netzausbau in Wolfratshausen:Kontroverse um 5 G-Debatte

Bürgerinitiative kritisiert das Vorgehen der Stadtverwaltung

Kurz vor Jahresende meldet sich die "Bürgerinitiative Wolfratshausen zum Schutz vor Elektrosmog" mit einem Angriff auf die Stadtverwaltung zu Wort. "Wir sind extrem irritiert über die 180-Grad-Wende der Stadtverwaltung" heißt es in der Mitteilung. Denn von Seiten der Verwaltung habe es 2020, so der Vorwurf, immer wieder Verschiebungen bei der Frage nach Diskussion über den 5 G-Ausbau gegeben.

Ziel der Bürgerinitiative sei Anfang des Jahres gewesen, eine Bürgerversammlung zum Thema Mobilfunknetzausbau zu organisieren, wo Pro- und Contra-Argumente zum Thema vorgetragen werden sollten. Eine Liste mit 480 Unterzeichnern wurde schließlich im September an den Ersten Bürgermeister Klaus Heilinglechner übergeben - dann jedoch folgte die zweite Corona-Welle, die die Aussicht auf eine Versammlung schmälerte. Der Bürgermeister wies zudem darauf hin, dass es "dem Antrag der Bürgerinitiative an der gemeindlichen Aufgabe" fehle und man den Antrag zurückziehen solle.

Die Stadtverwaltung bot stattdessen an, eine eigene Informationsveranstaltung zu organisieren. Die Bürgerinitiative und ihr Sprecher Hans Schmidt wiederum wollen nun "überlegen, ob wir auf das Angebot des Bürgermeisters eingehen". Eine Diskussion in der normalen Bürgerversammlung sei keine Alternative, weil "das Thema zu komplex ist und erst die Gegenüberstellung der Pro- und Contra-Positionen erfolgen müsste". Eine Alternative wäre laut Bürgerinitiative zudem, die Unterschriftenaktion zu wiederholen, diesmal allerdings einen ausdrücklich kommunalen Bezug zu betonen - und anschließend die Stadtverwaltung damit zu konfrontieren. Fest steht jedoch: Die Debatte um den 5 G-Mobilfunk-Netzausbau wird die Region auch im kommenden Jahr noch häufiger beschäftigen.

© SZ vom 31.12.2020 / fhas - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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