Mit großer Anstrengung ist eine Wiese am Langmoos bei Dorfen zu einem wertvollen Biotop entwickelt worden. Viele engagierte Bürger aus Icking und Dorfen hatten unter Anleitung der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt und mit Unterstützung des örtlichen Bauhofs die ehemalige Streuwiese entbuscht. "Jahr für Jahr wurde die Wiese von Hand gemäht, gerecht und das Mähgut auf einer Folie mit einer Seilwinde aus der Wiese gezogen, um den Boden zu schonen", erklärt die Ickinger Bürgermeisterin Margit Menrad. Seit 20 Jahren wird die Wiese gepflegt, mittlerweile seien dort mehr als 120 verschiedene Pflanzenarten, darunter mehrere Orchideen, verzeichnet worden. Die Wiese war auch Lebensraum für Schmetterlinge und andere Insekten.
Nun hatte ein Dorfener Bürger, der Menrad gegenüber behauptete, von den Bemühungen um das Biotop nichts gewusst zu haben, in einem angrenzenden Grundstück sogenannte Käferbäume geschlagen - Fichten, die vom Borkenkäfer befallen waren. Dazu fuhr er mit einem Bagger und einem Anhänger über die Moorwiese zu einem Sammelplatz. Menrad hat Anzeige wegen Sachbeschädigung erstattet, wie sie kürzlich im Gemeinderat mitteilte. Sie kritisierte, dass der Betreffende nicht vorher gefragt habe, wem die Wiese gehört. Zudem sei er nicht am Waldrand entlang, sondern quer über die Wiese auf immer anderen Strecken gefahren. Weil er dabei immer wieder in der Moorwiese eingesunken sei, habe er offenbar viel Gas gegeben, um weiter fahren zu können.
"Das Ergebnis ist, dass nun mindestens drei Viertel der Wiese umgeackert sind", ärgerte sich Menrad. Ein Termin mit der Polizei sei vereinbart. Zudem werde die Untere Naturschutzbehörde ihrerseits ein Bußgeldverfahren anstrengen und eine Expertise erstellen, ob respektive wie eine Renaturierung des sorgfältig und mit vieler Mühe gepflegten Biotops möglich ist.