Natur in Bad Tölz:Taubenloch als Begegnungsort

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Bad Tölz beginnt mit der Umgestaltung des Parks an der Isar. Im Frühjahr und bis zur Fertigstellung im Oktober müssen Besucher mit Sperrungen rechnen

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Das Taubenloch ist ein kleiner Park mit Spielplatz, der versteckt hinter großen Bäumen an der Isar liegt. Schon Ende 2018 hatte der Tölzer Stadtrat beschlossen, das Areal umzugestalten. Geplant sind vor allem Sitzstufen am Ufer des Flusses, außerdem soll der Spielplatz ausgebaut und die Treppe zur Fröhlichgasse saniert werden. "Wir schaffen damit für die Bürger an der Isar nahe des Zentrums einen attraktiven Ort, in erster Linie für alle Bewohner der Innenstadt, die selbst über keinen Garten verfügen", sagt Stadtbaumeister Florian Ernst. Das Taubenloch soll überdies aber auch eine Begegnungsstätte für alle Tölzer sein. Die vorbereitenden Arbeiten haben dieser Tage begonnen.

Im Taubenloch soll es für Besucher künftig einen stufenfreien Zugang zur Isar geben. (Foto: Manfred Neubauer)

Der Umbau ist eines der großen Bauprojekte, die heuer auf der Agenda der Stadt stehen. Das Konzept sieht vor, die Böschung zu öffnen, damit die Besucher des Parks ungehindert zum Wasser gehen könne - was bisher auch wegen eines Zauns nicht möglich ist. Bis hinunter zur Isar werden Bänder aus Mauern in das Ufer eingebaut, die einen stufenfreien Weg ermöglichen. Sie bestehen aus Stampfbeton, wie Ernst mitteilt. Dies sei eine historische und sehr strapazierfähige Technik des Mauerbaus - "ohne umweltbelastenden Stahlzusatz". Dazwischen gibt es Sitzmöglichkeiten auf großen Isarfindlingen. Sie werden im Bereich der Böschung aufgestellt.

Geplant sind Sitze aus Findlingen. (Foto: Stadt Bad Tölz)

Der Spielplatz am Taubenloch wird um drei Spielgeräte erweitert. Außerdem plant die Stadt einen Lärchenzaun, der umläuft, mit einer Hecke umrandet wird und die Kinder schützen soll. Zusätzliche Sitze sollen die Spaziergänger im Taubenloch zum Verweilen oder auch mal zu einem Picknicken einladen.

Schon jetzt wurden zwei Bäume gefällt, auch die Hainbuchenhecke ist verschwunden, in den übrigen Bäumen werden die Kronen gepflegt. Dies habe mit den Auflagen des Artenschutzes zu tun, erklärt Birte Otterbach, Pressesprecherin der Stadt. Demnach dürfen Baumpflege und Fällungen nur noch bis Ende Februar stattfinden. Nach diesen Maßnahmen wird die Stadt neue Bäume, Sträucher und Stauden pflanzen, damit das Areal naturnah bleibt. Die 15 Linden entlang des Fußwegs bleiben erhalten und sollen bessere Bedingungen für ihr Wachstum bekommen: "Das verdichtete, Kies basierte Material im Wurzelbereich der Bäume wird dann von einer Fachfirma durch einen Spezialbagger entfernt und umgehend durch ein zertifiziertes, nährstoffreicheres Substrat ersetzt", teilt Otterbach mit.

Die Umgestaltung beginnt nach dem Ende der Frostperiode, also vermutlich Ende April, und dauert bis Anfang Oktober. Die Stadt weist ausdrücklich darauf hin, dass der Park und der Spielplatz aus Sicherheitsgründen dieses Jahr phasenweise gesperrt werden müssen. "Baumaßnahmen in diesem Umfang bedeuten immer zuerst eine Belastung und unangenehme Einschränkungen", meint Bürgermeister Josef Janker (CSU). Dafür bitte man um Verständnis, Geduld und Toleranz. "Doch nach der Fertigstellung haben wir dann am Isarufer in unmittelbarer Nähe der Innenstadt eine Zone mit deutlich erhöhter Aufenthaltsqualität." Die Kosten dürften sich um die 800 000 Euro bewegen. 60 Prozent bekommt Bad Tölz über Städtebaufördermittel wieder herein.

© SZ vom 29.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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