Nach der Zäsur:Königsdorfer Großthemen

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In der Bürgerversammlung legt Anton Demmel Rechenschaft ab

Von Claudia Koestler, Königsdorf

In mehrfacher Hinsicht war die Bürgerversammlung Königsdorf am Donnerstag die erste nach einer Zäsur. Zum einen, weil die mutmaßlichen Täter des Doppelmordes von Höfen gefasst sind. Eine Tat, die vor rund 13 Monaten nicht nur das gesamte Dorf erschüttert hatte, sondern bundesweit Entsetzen auslöste. Bürgermeister Anton Demmel (CSU) nutzte deshalb die Gelegenheit der Versammlung, der Freiwilligen Feuerwehr Schönrain zu danken. Die Feuerwehrleute waren als erste am Tatort, hatten aber im Anschluss den Boulevardmedien geschlossen keine Auskünfte gegeben, was Demmel lobend hervorhob.

Zum anderen war es die erste Bürgerversammlung, die Demmel als CSU-Mitglied hielt - und das genau einen Tag, nachdem Josef Niedermaier (FW) seine erneute Kandidatur als Landrat bekannt geben hatte. Ob Demmel mit einer Gegenkandidatur liebäugelt, darüber hielt er sich bedeckt. Nur soviel: Auch wenn er "sehr gerne hier Bürgermeister" sei, wie er sagte, habe es ihn "gefreut, dass man mich in der Presse für andere Ämter ins Gespräch gebracht hat", erklärte er.

Auf alle Fälle möchte Demmel bis zur nächsten Wahl zwei Königsdorfer Großprojekte verwirklicht sehen: Die Ertüchtigung des Bauhofes und die Sanierung der Turnhalle an der Schule. Dass dies bislang nicht in Angriff genommen wurde, hänge mit einer bis dato unklaren Fördersituation zusammen. Für eine Sanierung würden laut Demmel etwa 920 000 Euro fällig, für einen Neubau etwa 1,7 Millionen Euro. Es gäbe jedoch die Aussicht auf eine Förderung, die bis zu 90 Prozent der Kosten übernehme. Doch diese stehe im Koalitionsvertrag, weshalb man auf die neue Bundesregierung habe warten müssen. Nun gelte es, die Richtlinien zu studieren, denn möglicherweise gelte die Förderung nur für finanzschwache Kommunen. Dazu gehört Königsdorf allerdings nicht, der Haushalt ist Demmel zufolge stabil.

Ein weiteres Großprojekt läuft bereits: Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum. Am Angersteig errichtet die Gemeinde derzeit zwei Wohnhäuser mit jeweils sechs Wohnungen, dazu eine Tiefgarage. Allerdings verzeichnet der Bau Kostensteigerung: Waren ursprünglich 2,6 Millionen Euro veranschlagt, kletterten die Kosten auf derzeit rund 3,2 Millionen Euro. Grund dafür sei unter anderem der problematische Untergrund.

Eine Sonderstellung nimmt die rund 3000 Einwohner zählende und kontinuierlich wachsende Kommune im Bereich Kindergarten und Kita ein. Denn es gebe weit weniger Anmeldungen als Kinder im entsprechenden Alter. "Ich stelle fest, ja, wir bauchen die Betreuung und sind gut beraten, sie anzubieten, und gleichzeitig nein, für einen Großteil brauchen wir sie nicht", sagte Demmel. Erfreulich sei indes, dass die Schule zweizügig sei und auf absehbare Zeit auch bleibe.

Eine "absolute never ending Story" ist jedoch laut Bürgermeister der Breitbandausbau. Denn noch immer funktioniere nicht bei allen das schnellere Internet, was unter anderem an einer kaputten Leitung liege. Demmel bat die Bürger deshalb dringend, Fehler und Probleme im Rathaus zu melden. Fragen hatten die Bürger im Anschluss an Demmels Ausführungen keine.

© SZ vom 17.03.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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