Nach dem Tod von Markus Landthaler:Eine Gemeinde unter Schock

Wann Lenggries einen neuen Bürgermeister wählt, ist derzeit noch offen

Von Petra Schneider, Lenggries

Der völlig überraschende Tod von Markus Landthaler sorgt weiter für Fassungslosigkeit. Am vergangenen Donnerstag war der neue Lenggrieser Bürgermeister mit nur 50 Jahren einem Herzinfarkt erlegen.

Der Polizeihauptkommissar, der zwölf Jahre Mitglied des Gemeinderats war, hatte sich Ende März in der Stichwahl mit 65,6 Prozent gegen Wolfgang Morlang (BP) durchgesetzt. In den Wochen nach der Wahl hatte sich Landthaler intensiv auf sein Amt vorbereitet und leitete die ersten Sitzungen des neuen Gemeinderats souverän. Der Freie Wähler, der auch in den Kreistag gewählt worden war, stand für einen ausgleichenden Führungsstil. Er war geradlinig und offen für andere Meinungen. Mit dem Tod von Markus Landthaler hat der Landkreis einen feinen Menschen und Kommunalpolitiker verloren, der sich mit Herzblut für seine Heimat einsetzen wollte. Die Lücke, die er im Rathaus hinterlässt, muss nun geschlossen werden.

Laut gesetzlicher Vorgabe müssen Neuwahlen innerhalb von drei Monaten, also bis Mitte September, anberaumt werden. Den genauen Termin legt die Rechtsaufsicht des Landratsamts fest. Frühestens Ende der Woche könne ein Termin genannt werden, sagt der Zweite Bürgermeister Franz Schöttl (CSU). Wer sich zur Wahl stelle, sei noch völlig offen. Das werde in den kommenden Wochen von den Fraktionen besprochen. Ob Morlang, der nicht für den Gemeinderat kandidiert hat, sich erneut zur Wahl stellt, ist ebenfalls offen. "Ich bin schockiert und kann momentan keinen klaren Gedanken fassen", sagt er. Bis auf Weiteres wird Vize-Bürgermeister Schöttl die Geschäfte in der Brauneckgemeinde führen.

© SZ vom 16.06.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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