Nach dem Brand:Container für Obdachlose

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Nach Brand in der Reitschule: Icking schafft Wohnraum für Betroffene

Knapp drei Monate liegt der verheerende Brand der Ickinger Reitschule nun zurück. Dort waren obdachlose Männer untergebracht. Zwei von ihnen verloren in dem Feuer ihr Leben, vier andere standen über Nacht ohne ein Dach über dem Kopf da. Für sie suchte die Gemeinde Icking ein neues dauerhaftes Zuhause - nur teilweise erfolgreich. In der Zwischenzeit sollen zwei Betroffene in Container auf das Bauhofgelände ziehen.

Nach dem Feuer hätten sich vier Bewohner wohnungslos gemeldet, berichtete Bürgermeisterin Margit Menrad (UBI) in der Gemeinderatssitzung am Montagabend. Für zwei konnte die Gemeinde ein kleines Apartment mieten. Die anderen zwei müssten leider in einem Wohnwagen leben, bedauerte Menrad, da sich nichts anderes gefunden habe. Ihre Unterbringung sei allerdings eine Gemeindeaufgabe, betonte die Bürgermeisterin. Daher sollen sie in ein besseres Übergangsquartier ziehen, bis eine endgültige Lösung geschaffen ist.

Das dauert jedoch. Menrad rechnet mit mehreren Jahren, bis es soweit sein wird. In der September-Sitzung habe sich der Gemeinderat nicht öffentlich beraten und sich letztlich für die Beschaffung von Containern ausgesprochen. "Die Anmietung einer Wohnung oder eines Hauses für drei oder vier Jahre kostet vergleichbar viel, und die Container stehen uns hinterher noch zu Verfügung", sagte Menrad.

Der Plan sieht vor, fünf Container zu kaufen. Vier davon sind mit einem Wohn- und Schlafbereich, Küche und Bad versehen und können bei Bedarf auch mit einem Stockbett für eine Zweier-Belegung ausgerüstet werden. Im fünften Container sollen eine gemeinsame Waschmaschine und ein Wäscheständer aufgestellt werden.

Wo die Container platziert werden, darüber habe sich die Gemeinde mit dem Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen "intensiv beraten", führte Menrad weiter aus. Letztlich sei nur der Standort auf dem Wertstoffhofgelände übrig geblieben, im südlichen Teil. Wo genau, steht noch nicht fest, da Gasleitungen verlaufen und der Hang möglichst wenig abgegraben werden soll.

Um den für dieses Vorhaben erforderlichen Bauantrag unter Dach und Fach zu bringen, ist es notwendig, den Flächennutzungsplan zu ändern. Denn noch ist das Bauhofgelände als Parkplatz dargestellt. Menrad schlug vor, die gesamte Fläche als Gemeinbedarf für soziale Zwecke, Bauhof und Wertstoffhof umzubenennen. Dafür und für die Container-Lösung fiel die Entscheidung einstimmig und ohne weitere Diskussion.

© SZ vom 17.10.2018 / shau - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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