Die Wogen glätten, den Nachwuchs fördern und den Kontakt zur Musikschule Penzberg pflegen - diesem Dreiklang hat sich Wolfgang Heinisch als neuer Vorsitzender der Musikfreunde Penzberg verschrieben. Der 65-Jährige, der dem Penzberger Kammerorchester seit 1993 angehört und auch im Sinfonieorchester im Pfaffenwinkel das Cello streicht, wurde bei der jüngsten Mitgliederversammlung in sein Amt gewählt, nachdem der gesamte siebenköpfige Vorstand wegen Unstimmigkeiten mit dem künstlerischen Leiter Günther Pfannkuch zurückgetreten war.
"Man hat sich über die Jahre ein bisschen auseinandergelebt", sagt Heinisch. "Alle loben Pfannkuch als künstlerischen Leiter." Die Auseinandersetzung habe sich an "Kleinigkeiten" auf Vereinsebene entzündet. Sein Versuch, in dieser Sache zu vermitteln, sei gescheitert. Deshalb habe er sich bei der jüngsten Mitgliederversammlung bereiterklärt, sein bisheriges Amt des Kassenprüfers abzugeben und den Vorsitz zu übernehmen. Weitere Kandidaten gab es nicht.
Heinisch ist gelernter Maschinenbau-Ingenieur und seit einem halben Jahr im Ruhestand. Zur Finanzbeauftragten wählte die Mitgliederversammlung Barbara Lampka, die seit langem im Vocalensemble Penzberg singt. Neuer Schriftführer ist Bertram Schulin, ebenfalls ein langjähriges Orchestermitglied. Vakant sind derzeit die Posten des Zweiten Vorsitzenden und der drei Beisitzer.
Der gemeinnützige Verein zählt aktuell 116 Mitglieder und ist laut Heinisch "ein Konstrukt, um die Ländlichen Konzerte zusammen mit der Musikschule Penzberg zu veranstalten". Die Ländlichen Konzerte wiederum wurden im Jahr 1991 von Pfannkuch, Johannes Meyer und Egbert Greven ins Leben gerufen, um dem Vocalensemble und dem Kammerorchester Penzberg ein musikalisches Forum zu bieten. Seither hat es in dieser Reihe mehr als 300 Konzerte gegeben - von Liederabenden bis hin zu großen Oratorien wie jüngst Joseph Haydns "Jahreszeiten".
Neue Mitglieder, vor allem auch junge Leute, seien im Verein jederzeit willkommen, sagt Heinisch. Ebenso wichtig sei ihm aber die gute Zusammenarbeit mit den bisherigen Vorstandsmitgliedern. "Ich hoffe, dass sie uns mit Rat und Tat zur Seite stehen."