Münsinger Sportverein:Mit Kunstrasen weiterplanen

In der Debatte über einen Kunstrasenplatz des Sportvereins Münsing-Ammerland klaffen die Meinungen des Gemeinderats weit auseinander. Nur knapp hat sich das Gremium am Dienstag dafür ausgesprochen, dass der Verein weiter planen kann. Der Platz soll allerdings ökologisch und gesundheitlich unbedenklich sein und keine Kunststoffgranulate enthalten. Laut Studien kann sich Mikroplastik lösen und in die Natur gelangen.

Vergeblich hatte Umweltreferentin Christine Mair (Wählergruppe Münsing) geworben, die Abstimmung zu verschieben. Die Antworten des Sportplatzbau-Experten Hermann Kutter überzeugten sie kaum. Durch den Platz werde die Natur durch etwas Künstliches ersetzt, mahnte sie. Auf einem Rasenspielfeld finde Photosynthese statt. Pro Platz werde für 120 Menschen Sauerstoff produziert. Im Gegensatz zu natürlichem könne künstlicher Rasen keine Feuchtigkeit aufnehmen.

Vor der Sommerpause hatte der Münsinger Sportverein erstmals sein Pläne vorgestellt. Demnach ist der jetzige Rasen-Trainingsplatz sanierungsbedürftig, kann sich wegen der vielen Mannschaften im Verein kaum noch regenerieren. Jetzt warb der Vorsitzende Michael Sandherr, dass die Spieler mit einem Kunstrasenplatz ganzjährig den Sport ausüben könnten. Auf Rasen gehe das im Winter nicht. "Der Verein würde sich wünschen, dass wir ein Signal bekommen", sagte Sandherr.

Das hat der Gemeinderat gegeben. Heinz-Jürgen Schreiner (SPD) und Zweiter Bürgermeister Joseph Strobl (Wählergruppe Münsing) konnten die Bedenken der Umweltreferentin zwar nachvollziehen. Aus ihrer Sicht brauche der Sportverein aber dringend Trainingsmöglichkeiten im Winter. In der Halle gebe es für Münsings Sportler Kapazitätsengpässe.

© SZ vom 12.09.2019 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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