Münsinger Projekt:Vier Entwürfe für Seniorenstift

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Im Gemeinderat werden Modelle für die Bebauung vorgestellt

Von Benjamin Engel, Münsing

Mit Andrang ist in der Gemeinderatssitzung an diesem Dienstag zu rechnen. Die Verwaltung will die vier vorliegenden Entwürfe zum umstrittenen Ambacher Seniorenwohnstift vorstellen. Statt im beengten Rathaussitzungssaal tagen die Gemeinderäte diesmal im Gemeindesaal (Beginn: 19 Uhr).

Gleichzeitig ruft Sebastian Wiedemann von der Initiative Ambach die Anwohner eindringlich auf, zur Versammlung zu kommen. "Das ist eine gute - und die vielleicht letzte - Gelegenheit für die Ambacher und Gemeindebürger, zum Ausdruck zu bringen, wie wichtig es ist, dass das KWA-Projekt in Gestaltung und Größe nach Ambach passt", teilt er in einer Pressemitteilung mit. Laut Münsings Bauamtsleiter Stephan Lanzinger soll sich die Bürger in der Sitzung selbst nicht zu Wort melden können. Allerdings sollen die Entwürfe samt Modellen anschließend öffentlich ausgestellt werden. Die Münsinger können dann Stellung nehmen.

Für das Projekt hat das "Kuratorium Wohnen im Alter" (KWA) einen Großteil der früheren Wiedemann-Klinik gekauft. Darauf soll ein Seniorenstift mit 80 Wohnungen entstehen. Unter Anwohnern ist das Vorhaben in Hanglage wegen der möglichen Dimensionen umstritten. Inzwischen haben vier Architekturbüros Entwürfe für Bebauungsvarianten erarbeitet. Darunter sind die Teams des Südtiroler Stardesigners Matteo Thun und des Berliner Architekten Eckhard Feddersen. Die Planer von Morpho-Logik aus München und Beer Bembé Dellinger aus Greifenberg wurden ebenfalls für Entwürfe angefragt.

Schon in der Bürgerversammlung Mitte Juni hatte Bürgermeister Michael Grasl (FW) erklärt, dass Entscheidungen erst nach der öffentlichen Ausstellung der Modelle fallen sollten. Zudem hatte er klar gestellt, dass die sogenannte - von einem Expertengremium begleitete - Parallelbeauftragung noch kein Baurecht schaffe. Vielmehr sollten Alternativen zu den bisher stark kritisierten Konzepten aufgezeigt werden. "Das Bebauungsplanverfahren wird erst in Gang gesetzt, wenn die Zeit dafür gereift ist und alle Fragen geklärt sind", berichtete Grasl vor zwei Wochen.

Die Initiative Ambach stört sich an den Dimensionen der geplanten Seniorenwohnanlage mit Schwimmbad und Veranstaltungssaal. Deren Gründer Wiedemann mahnt nochmals, dass sich die Architektur in den Ort eingliedern müsse. Vom Bau dürfe Ambach nicht dominiert werden. Mit der Landschaft sei schonend umzugehen. Er fordert die Gemeinde auf, einen Kompromiss für eine nachhaltige Entwicklung zu suchen.

© SZ vom 26.06.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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