Münsinger Politik:Warnung vor Folgen der Nanotechnik

Die Entscheidung für das Pilotprojekt im Münsinger Straßenbau mittels Nanotechnik ist schon gefallen. Als jetzt der Auftrag für Deckenbauarbeiten vergeben wurde, erneute Grünen-Gemeinderätin Christine Mair aber ihre Kritik. Denn um die Verbindungsstraße von Bolzwang zur Kreisstraße TÖL 20 zu sanieren, lässt die Kommune dem Zement Nanopolymere beimischen. Die feinen, kunststoffhaltigen Partikel dringen in jede Pore ein. So sollen diese die Straße belastbarer und haltbarer machen. Wie Mair mahnte, sei die Nanotechnologie aber noch nicht ausreichend überprüft. "Es wird schon davon gesprochen, dass sie das Asbest der Zukunft sein könnte, weil lungengängige Fasern freigesetzt werden." Bei zukünftigen Straßenbauprojekten müsse die Kommune auf Umwelteinflüsse achten.

Vorteilhaft ist die neue Technologie für Münsings technischen Bauamtsleiter. Josef Limm hat im vergangenen Juli erklärt, dass bei der Straßensanierung kein Material aufwendig abtransportiert werden müsse. Dies verbessere die CO₂-Bilanz und sei kostenarm, weil schneller gebaut werden könne. Denn die Nanopolymere könnten mit dem abgefrästen Zement und Asphalt direkt vermischt werden. Laut Limm ist die neue Technologie sogar in Wasserschutzgebieten einsetzbar, auf der Brennerautobahn etwa schon angewandt worden.

© SZ vom 19.09.2020 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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