Münsinger Politik:Nächster Schritt fürs Seniorenstift

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Gemeinderat billigt Flächennutzungsplan für Areal in Ambacher

Von Benjamin Engel, Münsing

Nach dem vorhabenbezogenen Bebauungsplan hat der Münsinger Gemeinderat nun auch den Flächennutzungsplanentwurf für das Ambacher Seniorenwohnstift gebilligt. Auf dem 1,65 Hektar großen Areal im Nordosten des Ortes wird für den Großteil (circa 1,32 Hektar) ein Sondergebiet "Seniorenwohnen" festgesetzt. Auf der kleineren südlich angrenzenden Fläche, worauf zwei Wohnhäuser geplant sind, soll ein allgemeines Wohngebiet ausgewiesen werden. Aus Sicht der Regierung von Oberbayern tragen die Pläne den Zielen des Landesentwicklungsprogramms und des Regionalplans Oberland hinsichtlich sozialer Infrastruktur und Siedlungsstruktur Rechnung. Während der ersten Auslegungsphase äußerten sich aber auch zwei Bürger kritisch.

Zu den Hauptkritikpunkten der Einwendungen zählte, dass die neue Planänderungen den Zielsetzungen der Gemeinde widersprechen, keine zusätzliche Wohnbebauung am Ostufer des Starnberger Sees zuzulassen. Verwiesen wurde auf den kommunalen Rahmenplan für das Seeufer, wonach nur landwirtschaftliche und villenartige Bauformen oder Bade- und Bootshäuser erlaubt sind. Bauamtsleiter Stephan Lanzinger wies die Kritik als nicht stichhaltig zurück. Für die festgesetzten Sondernutzungen des Seniorenwohnstifts sei auch eine andere Bauform als die typische Einfamilienhausbebauung zulässig, sagte er. Entscheidend sei die städtebauliche Absicht der Gemeinde, die mit dem Gesamtkonzept verbundenen zusätzlichen Einrichtungen wie Gemeinschaftsräume, Kulturangebote und Pflegeeinrichtungen planungsrechtlich zu sichern.

Ebenso tritt Münsings Bauverwaltung dem Einwand entgegen, dass der Standort für Senioren zu ortskernfern sei, um Nahversorgungsmöglichkeiten und andere Dienstleistungen fußläufig zu erreichen. Durch die Gemeinbedarfs- und Pflegeeinrichtungen sei sichergestellt, dass die Kommunikation zwischen Seniorenwohnstift-Bewohnern und Ortsansässigen gut möglich sei, heißt es. "Die Bewohner leben selbstbestimmt in ihren Wohnungen, schätzen aber die Gemeinschaft mit Gleichaltrigen."

Höherer Baudruck für die Umgebung ist aus Sicht der Verwaltung nicht zu erwarten. Die betreffenden Grundstücke seien bereits bebaut, heißt es von der Kommune. Dem widersprach Matthias Richter-Turtur (Grüne) heftig. "Wenn kein Baudruck entsteht, heiße ich Max", sagte er. Wie seine Partei-Kollegin Christine Mair stimmte er gegen die Änderung des Flächennutzungsplans.

© SZ vom 23.04.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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