Münsinger Politik:Fördermittel auch für Kunstrasen nutzen

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Knapp hat der Münsinger Gemeinderat im vergangenen Herbst zugestimmt, dass der Sportverein einen Kunstrasenplatz weiter planen kann. Besonders die örtlichen Grünen lehnen die Pläne aus Umweltgründen ab. Ein Kunstrasen bleibt für sie ein Reizwort, das sie gerne aus einem Beschlussvorschlag für eine mögliche Förderung gestrichen hätten. Im Gremium konnten sich die drei Grünen-Gemeinderäte damit aber in der jüngsten Sitzung nicht durchsetzen.

Fest hielt der Gemeinderat, ein Spielfeld am Vereinszentrum entweder mit dem bisherigen Rasen- oder mit einem Kunstrasenbelag sanieren zu wollen. Bedingung ist dass dafür Staatsgelder aus dem Investitionspakt zur Förderung von Sportstätten fließen. Ausschließlich darum ging es Rathaus-Geschäftsleiter und Kämmerer Hubert Kühn. Denn der Freistaat würde so 90 Prozent der förderfähigen Kosten zahlen. "Da hat es bei mir geklingelt", sagte Kühn. Um sich für das Programm zu bewerben, müsse der Gemeinderat aber zustimmen. Bis 2. Oktober müsse der Regierung von Oberbayern ein Beschluss vorliegen. "Das ist eine nötige Formalie."

Zufriedenstellend war dies für Christine Mair (Grüne) nicht. Das Wort Kunstrasen aus dem Beschluss zu streichen, forderte sie. "Der Belag hat sowieso keine Chance auf Förderung." Die Folgekosten bei einer Entsorgung des Kunstrasens seien nie berücksichtigt worden. Dem Sportverein klar sein, dass er damit seinen Platz für den Breitensport öffnen müsse.

Umstritten ist Kunstrasen, weil sich laut Studien Plastik-Mikropartikel lösen und die Natur gelangen können. Der neue Platz in Münsing soll zwar gesundheitlich und ökologisch unbedenklich sein und keine Kunststoffgranulate enthalten. Die Bedenken der örtlichen Grünen bleiben aber bestehen. Als "Kunstrasen-Gegner" bekannte sich auch Helge Strauß (CSU). Die Chance auf eine "Riesensumme" Förderung wollte er aber unbedingt nutzen und stimmte dem Beschluss zu.

© SZ vom 19.09.2020 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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