Münsinger Politik:Betonmauer muss weg

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Die Betonmauer neben der Kirche Pfarrkirche Sankt Maria soll laut Gemeinderat abgerissen werden. (Foto: Hartmut Pöstges)

Gemeinderat lehnt Einfriedung bei Kirche in St. Heinrich ab

Als Sicht- und Lärmschutz zur Staatsstraße will ein Hauseigentümer in Sankt Heinrich unbedingt eine Betonmauer durchsetzen - bislang aber vergeblich. Erst hatte er auf seinem Grundstück unmittelbar neben der denkmalgeschützten Pfarrkirche Sankt Maria 2,18 Meter hoch schwarz gebaut. Nach einer Beschwerde der Kommune hatte das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen verfügt, die Mauer abzureißen. Der Eigentümer baute daraufhin zumindest Teile zurück, beantragte aber jetzt erneut im Gemeinderat, eine 1,80 Meter hohe, später begrünte Einfriedung aus Stein-Beton zu errichten. Nur damit, so argumentierte er, könne er den erforderlichen Sicht-, Schall- und Immissionsschutz sicherstellen. Doch der Gemeinderat stimmte in seiner jüngsten Sitzung dagegen.

Kritisch sehen das Gremium und Münsings Verwaltung insbesondere, dass die Betonmauer den Blick auf die denkmalgeschützte Pfarrkirche stark beeinträchtigt. Das Bauwerk störe das dörfliche Orts- und Landschaftsbild empfindlich, sagte Bauamtsleiter Stephan Lanzinger. Zudem erlaube die Einfriedungssatzung an öffentlichen Straßen und Wegen lediglich Holzzäune und Hecken. Geschlossene Wände aus Beton, Mauerwerk, Matten und Kunststoffplatten seien unzulässig. Holzzäune dürften einheitlich nicht höher als 1,20 Meter sein. Zwar könne er nachvollziehen, dass sich der Eigentümer an der Staatsstraße vor Lärm schützen und einen Sichtschutz haben wolle, sagte Lanzinger. Wegen der Bezugsfallwirkung könne die Kommune allerdings keine Ausnahme machen. "Da müssen wir wirklich Kante zeigen, wir können das nicht durchgehen lassen", sagte Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler). Als unsäglich hässlich bezeichnete Susanne Huber (Freie Wähler) die Mauer. Von einer schändlichen Art und Weise, in der damit die denkmalgeschützte Kirche verdeckt werde, sprach Ursula Scriba (Bürgerliste). Sie forderte ebenso wie Ernst Grünwald (Wählergruppe Ammerland), dass die Mauer nicht bleiben dürfe.

© SZ vom 22.06.2021 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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