Münsinger Gemeinderatssitzung:"Es schaut besser aus, als es ist"

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Bürgermeister Grasl mahnt beim Haushalt zu Besonnenheit

Von Benjamin Engel, Münsing

Mit Rücklagen von 9,4 Millionen Euro und Investitionen von 3,3 Millionen Euro in diesem Jahr hat der Münsinger Gemeinderat den Haushalt am Dienstag gebilligt. Eine Diskussion blieb aus. Bürgermeister Michael Grasl (FW) mahnte allerdings, sich nicht von den positiven Zahlen blenden zu lassen. "Es schaut alles besser aus, als es ist", sagte er. Angesichts einer langen Liste von anstehenden Investitionen - vom neuen Vereinsheim in Degerndorf, dem Bau eines Bürgerhauses bis hin zu Hochwasserschutz und einer möglichen neuen Turnhalle in den kommenden Jahren - könnten die Rücklagen schneller dahin schmelzen als der Schnee in der Aprilsonne. Deswegen plant die Gemeinde auch, die Grundsteuern A und B sowie die Gewerbesteuern anzuheben. Allerdings erst zum 1. Januar 2018, was der Gemeinderat erst noch billigen muss.

Anfang April hatte sich der Finanzausschuss des Münsinger Gemeinderats bereits auf eine Erhöhung der Hebesätze um jeweils 20 Prozentpunkte verständigt. Damit würde die Grundsteuer A auf 280, die Grundsteuer B auf 290, die Gewerbesteuer auf 320 Prozentpunkte steigen.

Bürgermeister Grasl sprach sich ebenso dafür aus, dass die Kommune mehr Wohnungen für Menschen mit geringem Einkommen brauche. Der Siedlungsdruck steige weiter. Aktuell seien es rund 4300 Einwohner. Zum Vergleich: 1990 waren es noch knapp 3600.

Das marode von den Vereinen genutzte alte Schulhaus in Degerndorf soll noch in diesem Jahr abgerissen werden. Für das neue Gebäude will die Kommune noch 2017 rund 600 000 Euro ausgeben. Insgesamt kostet das Vorhaben rund 1,3 Millionen Euro. Münsing gibt für Baumaßnahmen am Wasserwerk 340 000 Euro aus. 200 000 Euro sind für das Milchhäusl-Grundstück veranschlagt - dort lässt die Kommune Sozialwohnungen errichten.

Mit Gewerbesteuer-Einnahmen von zwei Millionen Euro rechnet die Kommune 2017, rund 400 000 Euro mehr als im Vorjahr. Die Einkommenssteuerbeteiligung wächst auf 3,4 Millionen Euro. Die Einnahmen durch die Grundsteuern A und B summieren sich auf rund 645 000 Euro.

Rund zehn Millionen Euro gibt Münsing im Verwaltungshaushalt aus, davon rund 1,5 Millionen Euro für Personal. Der Bürgermeister stellte klar, dass der Gemeinde gut gehe,aber viel zu tun sei. Von den Einwohnern erwarte er Lösungen, nicht nur Forderungen.

© SZ vom 27.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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