Münsing:Wasserpreis soll steigen

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Bauern wehren sich gegen Pläne der Gemeinde Münsing

Die Gemeinde Münsing will die Wasserverbrauchsgebühren erhöhen. Der Grund: Im Trinkwassernetz stehen größere Investitionen an. So müssten die Hochbehälter neu beschichtet werden, was für einen einzelnen etwa 100 000 Euro kostet. Bisher zahlen die Münsinger 1,59 Euro für einen Kubikmeter Wasser. Ließe die Gemeinde bis 2019 zwei Hochbehälter ertüchtigen, würde der Preis auf 1,84 Euro steigen. Würde nur ein Hochbehälter saniert, fielen 1,76 Euro je Kubikmeter an. Die Münsinger Ortsgruppen des bayerischen Bauernverbandes wehren sich gegen eine Erhöhung. Angesichts niedriger Milchpreise sehen sie sich nicht in der Lage, weitere Belastungen zu tragen. Die Räte vertagten eine Entscheidung bis zur nächsten Sitzung.

Bürgermeister Michael Grasl (FW) zeigte Verständnis für die Sorgen der Landwirte. Er verdeutlichte aber, dass die Gemeinde nicht für Systemfehler des europäischen Milchpreismarktes herhalten könne. Investitionen in die Wasserversorgung könnten nicht auf unbestimmte Zeit verschoben werden, sagte er. Das Gremium folgte seinem Vorschlag, stattdessen darüber nachzudenken, die Grundgebühr maßvoll zu erhöhen, um so die Verbrauchsgebühr nicht so stark anheben zu müssen. Grundlage neuer Berechnungen soll ein Preis von 1,76 Euro pro Kubikmeter sein.

Nikolaus Mair, Obmann der Münsinger Bauernverbandsgruppe, sagte, dass die Landwirte ein Fünftel des Wassers in der Kommune brauchten. Sie zahlten damit zum großen Teil die Investitionen. Das sei ungerecht. Er schlug vor, lieber die Grundgebühr zu erhöhen. Die könne bis zu 30 Prozent des Wasserpreises ausmachen. Kämmerer Hubert Kühn zeigte sich skeptisch. Um eine Erhöhung der Verbrauchsgebühr von 17 Cent zu kompensieren, müsste die Grundgebühr auf 180 bis 200 Euro im Jahr vervierfacht werden. Das sei für keinen Privatmann nachzuvollziehen. Regina Reitenhardt (Wählergruppe Münsing) hielt es für unsozial, die Grundgebühr zu erhöhen. Einige Münsinger könnten dies nicht bezahlen, meinte sie.

© SZ vom 02.06.2016 / bene - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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