Münsing:Schwierige Radweg-Planung

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An der Angerbreite in Degerndorf soll ein Teilstück des Radwegs nach Münsing entstehen. Doch die Planung ist schwierig. (Foto: Hartmut Pöstges)

Gemeinderat vertagt Entscheidung über Trasse zwischen Münsing und Degerndorf

Von Benjamin Engel, Münsing

Die Planungen für zwei neue Radwege in Richtung Degerndorf sowie zwischen Münsing und Weipertshausen sind ins Stocken geraten. In Degerndorf erschweren ungünstige Geländeverhältnisse und gescheiterter Grunderwerb das Vorhaben. Auch in Richtung Weipertshausen weigert sich ein Grundstücksbesitzer, auf einer Länge von 350 Metern seinen Grund für den Bau des Radweges zu verkaufen. Deshalb beschloss der Gemeinderat kürzlich in beiden Fällen, eine Entscheidung zu vertagen. Roland Kindelbacher von der Planungsgesellschaft Wipfler Plan hatte ihnen den neuesten Stand erläutert.

Bisher gibt es drei Varianten, um den existierenden Radweg von Münsing bis in die Dorfmitte von Degerndorf zu verlängern. Eine sieht vor, den Radweg am Firmengelände von Holzer vorbei zunächst entlang des Lüßbachs zu führen. Im Bereich des Heizkraftwerks würde dieser dann zur Angerbreite führen. Über eine Verkehrsinsel könnten Radfahrer und Fußgänger die Kreisstraße überqueren. Auf der anderen Straßenseite könnte ein Fußweg weiter in den Ort hinein gebaut werden, sagte Kindelbacher. Die Lösung scheitere daran, dass die Eigentümer den erforderlichen Grund nicht verkaufen wollten.

Die zweite Variante würde näher am Degerndorfer Ortskern in die Angebreite münden. Dazu müsste laut Kindelbacher eine Rampe gebaut werden, damit Radfahrer die abfallende Böschung überwinden könnten. Sie müsste bei einer Steigung von sechs Prozent 45 Meter lang sein, sagte Kindelbacher. Allerdings nähmen Radfahrer Rampen oft nicht an - ein Problem.

In der dritten Variante könnte der Geh- und Radweg am westlichen Straßenrand der Angerbreite verlaufen. Dafür müsste die Gemeinde laut Kindelbacher sämtliche Bäume und Sträucher fällen. Ludwig Derleder (Einigkeit Degerndorf) sprach von einer "unglücklichen" Radwegeplanung. Er sprach sich wie Ursula Scriba (Bürgerliste) und Thomas Schurz (CSU) für die dritte Variante aus. Andere, wie Christoph Bühring-Uhle (SPD) und Regina Reitenhardt (Wählergruppe Münsing), plädierten dafür, den Radweg lieber über eine parallele Straße am Bauhof vorbeizuführen. Nun soll ein Ortstermin folgen.

Die Planungen für den Radweg nach Weipertshausen wurden schon 2010 gefasst. Dieser soll westlich, parallel zur Staatsstraße verlaufen. Ohne Grunderwerb könne die Gemeinde aber keinen Geh- und Radweg bauen, der den Richtlinien entspreche, sagte Kindelbacher. Daher seien keine staatlichen Fördergelder zu erwarten. Der Gemeinderat stellte die Entscheidung zurück.

© SZ vom 28.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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