Münsing:Maibaumwache nur ohne Politik

CSU-Ortsvorsitzender Martin Ehrenhuber bietet dem Burschenverein an, zwei Maibaumwachen zu übernehmen. Doch der ist von diesem Vorschlag ganz und gar nicht erfreut.

Benjamin Engel

Vielleicht liegt es einfach daran, dass Martin Ehrenhuber aus dem Münchner Osten kommt. Dort sind die Gepflogenheiten rund um den Maibaum offenbar andere als im Oberland. Um den Maibaum zu bewachen, ist eigentlich jede Hilfe willkommen. Doch dass Ehrenhuber, seit kurzem Münsinger CSU-Ortsvorsitzender, auf der Facebook-Seite des Ortsverbands damit warb, in Ammerland zwei Wachen am 27. März und 26. April zu übernehmen, stieß auf Missfallen.

"Das ist ganz und gar nicht üblich", betont der zweite Burschenvereinsvorsitzende Felix Röder auf SZ-Nachfrage. "Wenn die CSU aus der Maibaumwache eine politische Veranstaltung machen will, werden wir das untersagen." Zuerst habe sich nur Helge Strauß, stellvertretender Vorsitzender der Münsinger CSU, früher selbst im Burschenverein, in die Wachliste eingetragen, sagt Röder. "Dass das mit der CSU zu tun hat, haben wir nicht gewusst." Im Übrigen hält Röder die Diskussion für überflüssig und versucht, die Wogen zu glätten. Am Sonntag habe ihm Ehrenhuber versichert, die Maibaumwache nie als politische Veranstaltung geplant zu haben.

"Wir haben nicht gedacht, dass das irgendjemanden irritieren würde", versichert Ehrenhuber. In München beteiligten sich eben auch Parteien an Maibaumwachen. Mit den Informationen auf Facebook habe die CSU nur auf die Maibaumwachen aufmerksam machen wolle. "Wir wollten das nicht als Plattform für unsere Partei nutzen." Die Ammerlander Maibaumwache will der frühere Münchner trotzdem nicht ausfallen lassen. Jetzt kommt er halt als Privatmann.

© SZ vom 27.03.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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