Münsing:Ein Hoch auf die Freundschaft

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Lucia Tepelmann spielt als Luise eine der Hauptrollen. (Foto: Stefan Pfeil/oh)

"Messermädchen" ist der dritte Film mit Münsinger Kindern

Von Benjamin Engel, Münsing

Beim Schreiben des Drehbuchs für "Messermädchen" hat die Münsingerin Annika Tepelmann sofort an den Zirkus Aron gedacht. Sie hatte die Artisten einige Jahre zuvor in Münsing gesehen und war von dem Familienzusammenhalt beeindruckt. "Vater, Mutter und die Kinder ziehen von Dorf zu Dorf und bestreiten die Show ganz alleine in der Familie", erklärt sie. Als sie Jahre später wieder zufällig auf den Zirkus stieß, wusste sie, dass sie nur dort drehen würde - für die Szenen im Zirkuswagen und in der Show der Artisten. Die sind für den Film mit Münsinger Kindern um die Geschichte des Zirkusmädchens Suasi und der braven Luise zentral.

Der Zusammenhalt und die Macht der Freundschaft sind die Kernthemen von "Messermädchen". Es ist der dritte Film des Kameramann und Werbefilmers Stefan Pfeil mit Münsinger Kindern. Drehbuchautorin Tepelmann hat zusätzlich Regie geführt. Ihre Tochter Lucia, während der Dreharbeiten 2015 war sie zehn Jahre alt, spielt die introvertierte Luise; Mia, Tochter von Stefan Pfeil, das Zirkusmädchen Suasi. Wie Tepelmann erklärt, spiele das Thema Freundschaft in dieser Lebensphase der Kinder eine große Rolle. "Sie stellen sich die Frage, wo gehören sie hin, welche Freunde haben sie."

Ausgesprochen ungekünstelt agieren die etwa 25 Kinder aus Münsing vor der Kamera. Was wohl auch daran liegt, dass laut Tepelmann alle mit auffallend wenig Scheu und großer Begeisterung mitgemacht haben. "Die Erwachsenen waren weit nervöser."

Der rund 38 Minuten lange Film beginnt mit ruhigen Bildern von Luise beim Klavierspiel und ihrer strengen Mutter, die sie zum Üben antreibt. Das Mädchen ist unter den Gleichaltrigen isoliert. Die Dorfbande um Friedrich schikaniert sie - bis Luise das wilde Mädchen Suasi im Wald entdeckt und die beiden Freundinnen werden. Damit nimmt die Geschichte Tempo auf. Suasi ist aus dem Zirkus ihrer Familie ausgerissen, weil sie glaubt, ihre Schwester Niasi beim Messerwurf getötet zu haben. Im Zirkus kommt es zum spannenden Finale.

Elf Tage lang standen die Kinder 2015 vor der Kamera. Der in Münsing wohnende Schauspieler Christian Tramitz hat einen Kurzauftritt als Sozialarbeiter. Gedreht wurde fast ausschließlich in Münsing. Die Szenen unterteilen mit dem Quadrocopter gefilmte Sequenzen vom Dorf aus der Vogelperspektive. Jörg Mair komponierte den Soundtrack. Claudia Sommer, Sängerin und Gesangstherapeutin in der Wolfratshauser Inselhaus-Kinder- und Jugendhilfe, spielte das Stück "We just want to have fun" ein.

Finanziert wurde der Film durch Spenden; getragen vom Engagement der Mitwirkenden bis hin zum Schnitt durch Nina Meister.

Kinderfilmprojekt "Messermädchen", Samstag, 25. März, 11 Uhr, Kino Breitwand Starnberg, Eintritt frei, Spenden erbeten

© SZ vom 24.03.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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