Münsing:Besuch bei Schmied und Töpferin

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Anke Meier-Liebrandt, Initiatorin der Holzhauser Ausstellung. (Foto: Pöstges)

Holzhauser öffnen am Wochenende ihre Werkstätten, Ateliers und Höfe für die Öffentlichkeit

Von Benjamin Engel, Münsing

Wer durch Holzhausen nur hindurchfährt, verpasst etwas. Dem Autofahrer entgeht die Vielfalt an kreativen Handwerkern, Therapeuten, Künstlern und Designern, die sich in dem kleinen Ort bei Münsing angesiedelt haben. Alle zwei Jahre öffnen sie unter dem Motto "Holzhauser stellen aus" ihre Ateliers, Werkstätten und Höfe für die Öffentlichkeit. Leuchtend orangefarbene Fahnen zeigen den Besuchern am Wochenende 18. und 19. Juli die 23 Stationen, an denen es jeweils von 11 bis 18 Uhr etwas zu entdecken gibt.

Aus dieser gebündelten Kreativität heraus hat Anke Meier-Liebrandt das Projekt "LandHandWerk" entwickelt. Erstmals stellt sie ihre Entwürfe öffentlich vor, die Handwerker aus der direkten Umgebung umgesetzt haben. Aus Fichtenholz fertigte der Degerndorfer Zimmerer Ludwig Derleder beispielsweise Hocker, die aus vier Teilen zusammengesetzt ein Kleeblatt bilden. Das Holz stammt von der Ambacher Kuglmühle und damit von Bäumen aus der direkten Umgebung. In Kooperation mit weiteren örtlichen Künstlern entstanden etwa Garten-Vasen oder Schultertücher, Reise-Plaids und Kissen. Was Meier-Liebrandt am meisten an Holzhausen schätzt ist die Unkompliziert der Ansässigen. "Wir bereiten uns nicht monatelang in vielen Sitzungen auf die Ausstellung vor. Ein, zwei Treffen reichen. Was dann noch zu klären ist, erledigen wir, wenn wir uns auf der Straße begegnen", sagt sie.

Die meisten Aussteller präsentieren sich entlang der zentralen St. Heinricher Straße und der Brunnenstraße. In der Schreinerei Schmid zeigen der Holzhauser Schauspieler Wowo Habdank und seine Frau, Regisseurin Sarah Ross, eine neue Episode des Holzhauser Kasperltheaters. Gleich nebenan verwandelt Sabine Severin in ihrer Werkstatt Ton in fantasievolle Tierwesen oder verdrahtet Äste und Eisenbleche zu bizarren Flugwesen. Zur Einkehr öffnet der Waldhauser Hof sein Bauernhof-Café mit Obstgarten und Streicheltieren. Petra Wolfram und Volker Listl servieren in ihrem Garten ayurvedische Küche. Sie bieten Entspannungsmassagen und sammeln so Geld für die Stiftung "Gute Tat". Marmeladen und Liköre kann man in der Einmachküche im Schweizerhof kosten. Trachten und das Polsterer-Handwerk führen Martin Weber und sein Sohn Max zusammen. Corinna und Johann Post präsentieren Gebrauchsgeschirr und Holzarbeiten. Während Michaela Schmid in die Kinesiologie einführt, schenkt Thilo Kochanowski Kräuterbier aus und informiert über die Geomantie. Im "Muia-Hof" stellt Anna Maria Bellmann ihre filigranen Papierobjekte aus. Im "Moarhof" können Kinder basteln. Essen gibt es am Stand des Aktionskreises "Eine Welt" und bei der Feuerwehr, die sich allerdings nur am Sonntag, 19. Juli, für die Öffentlichkeit präsentiert. Rund um den Genuss dreht es sich in der Weinhandlung von Andreas Tränkl.

Entlang der Kirchbergstraße können die Gäste den Lichtdesigner Gregory Prade in seinem Atelier besuchen. Monika Göppner stellt buddhistische Gebetsketten aus. Landschaftsbilder von Klaus Jaeger (1914- 2005) hängen im Alten Schulhaus. Die Mode von Maßschneiderin Daniela Braun ist in Pfaffenkam zu entdecken. Sie öffnet eine Espressobar in ihrem Naturgarten. Peter Braun öffnet seine Zimmerei. Rudolph Werner lässt sich in der Schmiede bei der Arbeit zusehen.

© SZ vom 15.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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