Münsing:Bau des Bürgerhauses beginnt

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Wo sich im Süden der Münsinger Pfarrkirche derzeit noch eine große Brachfläche erstreckt, wird künftig das Bürgerhaus stehen. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Der offizielle Spatenstich für das Projekt in Münsings Zentrum soll diese Woche folgen

Von Benjamin Engel, Münsing

Das schwere Gerät im Norden des Pallaufhof-Areals macht es offensichtlich: Die Bauarbeiten für das neue Bürgerhaus an der Weipertshausener Straße in Münsing haben begonnen. Im ersten Schritt geht es darum, die Spundwände für die Verbauarbeiten einzuziehen, was etwa einen Monat dauern soll. Der offizielle Spatenstich soll laut der Rathausverwaltung am kommenden Donnerstag im kleinen Rahmen erfolgen. So läuft das mit geschätzten Kosten von 20,5 Millionen Euro teuerste Projekt der Gemeinde an. Fertiggestellt sein soll das Gebäude samt Tiefgarage bis zur zweiten Jahreshälfte 2023. Es wird der Rathausverwaltung Raum bieten und für kulturelle Zwecke offenstehen. Dafür wird unter anderem ein Veranstaltungssaal für bis zu 400 Besucher eingerichtet.

Die Vorgeschichte bis zum Baubeginn ist lang. Die Kommune hat bereits im Jahr 2008 das sogenannte Pallaufhof-Areal auf der zur Pfarrkirche gegenüberliegenden Straßenseite erworben. 2018 gewann das Münchner Büro Peck.Daam Architekten den Wettbewerb zum Bau des Bürgerhauses. Nach dem Votum des Gemeinderats zu Jahresbeginn billigte das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen im vergangenen Juni das Projekt endgültig.

Das an Formen landwirtschaftlicher Einfirsthöfe angelehnte lang gezogene Gebäude mit markanten vor die Fassade gesetztem Holz-Spalier wird das Ortszentrum künftig prägen. Es wird direkt benachbart zum neuen Pfarrhaus, der Feuerwehr, der Schule und dem bisherigen Rathaus stehen. Dort nämlich stoßen Verwaltungsmitarbeiter an räumliche Kapazitätsgrenzen. Das Münsinger Bauamt wurde bereits zum Vorjahresende in den Alten Pfarrhof ausgelagert. Ins neue Bürgerhaus soll dann die gesamte Verwaltung ziehen. Aus dem jetzigen Rathaus könnte ein Haus für die Betreuung von Kindern werden.

Wie es bei Großprojekten häufiger vorkommt, war auch das neue Münsinger Bürgerhaus nicht gänzlich unumstritten. Vor allem die örtlichen Grünen kritisierten die hohen Kosten. Heuer schaltete sich sogar der Bund der Steuerzahler in die Debatte ein. Hintergrund war, dass die allerersten groben Kostenschätzungen von den aktuellen Zahlen stark abwichen. Allerdings waren in die damalige Kalkulation noch keinerlei Baunebenkosten und Risikozuschläge einbezogen. Der Bund der Steuerzahler hielt die Argumentation des Münsinger Bürgermeisters Michael Grasl (Freie Wähler) für nachvollziehbar. Die Kommune konnte sich damit entlastet sehen.

Letztlich hat der Münsinger Gemeinderat das Projekt mit großer Mehrheit gebilligt. Zumindest für den Bau der Tiefgarage hat der von der Kommune hinzugezogene Berater Peter Hacker kürzlich sogar Sparpotenzial angedeutet.

© SZ vom 07.09.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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