Münsing:Angst vor einer "Rennstrecke"

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Münsinger protestieren gegen den Ausbau der Staatsstraße

Bei seinem Einsatz für die Verbindungsstraße von Münsing nach Holzhausen hat der Schauspieler Thomas Darchinger zahlreiche Unterstützer gewonnen, die wie er fürchten, dass beim geplanten Ausbau der Staatsstraße ihr Charme geopfert werden soll. "Ich bekomme jeden Tag E-Mails", sagt der Münsinger Bürgermeister Michael Grasl (Freie Wähler). "Es wäre sehr schade, wenn 'unsere' Straße den Stil der Weipertshauser Straße bekommen sollte: Kuppen weg, begradigt, verbreitert - und dadurch eine Rennstrecke, die viel mehr Leute zum Schnellfahren verleitet", schreibt etwa eine Bürgerin. Deshalb, sagt Grasl, wolle er noch einmal deutlich machen: "Wir wollen keine Rennstrecke. Das kann niemals die Absicht der Gemeinde Münsing sein."

Grasl verweist auf die Zusage des Staatlichen Bauamts in Weilheim, dass man sich beim geplanten Umbau der drei Kilometer langen Verbindungsstraße am bisherigen Straßenverlauf orientiere. Eine "schnurgerade Schneise", wie sie nach Weipertshausen führt, sei auf der Holzhausener Straße auch gar nicht möglich, sagt der Bürgermeister. "Das gibt die Topografie gar nicht her." Dass aber eine Straße ein Bankett und eine Entwässerung brauche, sei heute Standard. Die geplante Verbreiterung der Straße von 5,50 Meter auf 6,50 Meter sei zudem nötig, weil die Autos heute breiter seien. Das Straßenbauamt werde beim Ausbau behutsam vorgehen, sagt Grasl. "Man muss nicht immer gleich das Schlimmste annehmen." Außerdem sei man ja noch weit von einem Baubeginn entfernt. "Es werden keine vollendeten Tatsachen geschaffen", erklärt er. Sollten die Grundstücksverhandlungen abgeschlossen sein, werde sich die Gemeinde die Pläne sehr genau ansehen. Einer "Schnellstraße" werde man nicht zustimmen.

Er sei sich sicher, dass für den Ausbau der Ortsverbindung "eine gute Gesamtlösung gefunden wird", sagt Grasl. Dass die Straße dringend sanierungsbedürftig sei, daran bestehe jedoch kein Zweifel - nicht nur im Gemeinderat. "Seit ich im Amt bin bekomme ich Beschwerden, wann diese Schlaglochpiste endlich repariert wird", sagt Grasl.

© SZ vom 26.04.2016 / aip - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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