Mitten in Wolfratshausen:Wirbel für eine Trommel

Wer so schön singt, verdient auch zwei Trommeln: Yoshihisa Kinoshita mit Kinderchor. (Foto: Peter Buchholtz)

Der Kinderchor singt und sammelt Spenden für ein Instrument - mit durchschlagendem Erfolg

Von Peter Buchholtz

Geige, Klarinette, Harfe - wer so ein Instrument spielt, braucht Gefühl. Im hinteren Orchesterbereich, bei Schlagwerk und Pauken, darf hingegen auch mal kräftiger zugelangt werden. Das dachte sich auch einer der Musikschüler von Yoshihisa Matthias Kinoshita, dem Leiter des Kinderchors Wolfratshausen. Also schlug er im Unterricht so fest auf die Trommel, dass diese riss.

Kurzerhand organisierte Kinoshita ein Benefizsingen auf dem Wolfratshauser Wochenmarkt. Gemeinsam mit zwölf Schülern aus dem Kinderchor sang er dort am Freitagmorgen, um Spenden für eine neue, 140 Euro teure Trommel zu sammeln. Schnell füllte sich das Körbchen mit einigen Scheinen, die Münzen der kultursinnigen Wolfratshauser klimperten vor den traurigen Überresten der gerissenen Trommel. Spätestens bei Leonard Cohens "Hallelujah" wurden auch beim Käser nebenan die Hartkäse weich und die Letzten zückten ihre Portemonnaies. Nach gut dreißig Minuten dann der Kassensturz: 100, 120, 125, 135, 140 - geschafft. Doch Moment, es ging noch weiter. Nach wenigen Minuten verkündeten die Kinder - es fehlte nur der Trommelwirbel - stolz das Ergebnis: 270 Euro haben sie ersungen, das Geld reicht fast für eine weitere Trommel. Zur Sicherheit.

© SZ vom 20.05.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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