Im Prinzip ist es ganz einfach: So sicher, wie die Werbeprospekte der Supermarktketten und Discounter Woche für Woche den Briefkasten fluten, so zuverlässig ist deren Inhalt, an dem man sich im Jahreslauf ganz gut orientieren kann, selbst wenn man gerade keinen herkömmlichen Kalender zur Hand hat. Werden die Tage länger und die Temperaturen angenehmer, sind die Heftchen voll mit Dampfstrahlern, Besen und Schrubbern, die dezent daran erinnern, dass das Frühjahr vor der Tür steht und man beim zugehörigen Putz doch mal ordentlich durch Haus und Hof kärchern und sich das nötige Zubehör besorgen sollte.
Kündigt sich der erste Schnee in den Hochlagen der Gebirge an - und sei es nur aus der Kanone -, erfahren wir davon ebenfalls zuverlässig aus dem Wust an Prospekten, die voll gepackt sind mit Skihosen, -anoraks, -helmen, -unterwäsche, -brillen, und was man auf der Piste sonst noch so brauchen kann. Dass sich das Jahr dem Ende entgegen neigt, sieht man wiederum an den vielen Pfeilen und Scheiben. Schon seit geraumer Zeit dienen als sicherer Jahresausklangsindikator Dartscheiben und -pfeile.
Von Mitte Dezember bis Anfang Januar messen sich die traditionell die besten Darts-Spieler der Welt bei der Weltmeisterschaft im Londoner Alexandra Palace. Und immer wenn dort die Pfeile fliegen und kübelweise das Bier fürs feierwütige und bunt kostümierte Fanvolk in den Saal getragen wird, liefert jeder Discounter, der was auf sich hält, einen Hauch von "Ally Pally" für die eigenen vier Wände. Jüngst im Angebot: Markt X bietet Dartscheiben in Sisal- oder Elektro-Variante zum Aktionspreis von 19,99 Euro. Markt Y hat Dartscheiben, ja, tatsächlich auch in Sisal und Elektro, für 19,99 Euro im Sortiment. Und Markt Z, man ahnt es schon, offeriert Sisal- und Elektroscheiben für sagenhafte 19,99 Euro. Die nötigen Pfeile sind im Dreierpack inklusive und werden selbstverständlich - wo geworfen und getrunken wird, fallen Späne - als Ersatz auch zusätzlich angeboten. So kann jeder, der sich am Fernsehschirm von Darts-Größen wie Gerwyn Price, Peter Wright oder Michael van Gerwen inspirieren lässt, in den Werbepausen selbst ein paar Pfeile werfen. Und wer zufällig in einem Impfzentrum arbeitet, kann es sogar als eine Art berufliche Fortbildung ansehen und ein paar Anregungen fürs nächste Boostern mitnehmen.