In zehn Tagen ist Heiligabend, eines der höchsten Feste, zumindest in der christlichen westlichen Welt. Also nicht einmal mehr zwei Wochen und die traditionell schon stressige Geschenkejagd bekommt dank Lieferengpässen noch einen ganz besonderen Kick! (Ganz nebenbei haben wir ja auch noch die Pandemie.) Und dann jetzt plötzlich noch dieser Schnee. Er fällt immer wieder, oft in dicken Flocken. Eines Nachts ist auch noch starker Wind dazu gekommen.
Ein Blick aus dem Fenster verführt an jenem Morgen nicht gerade zu einem Schritt vor die Tür: Das Auto ist von einer Schneedecke weichgezeichnet - wie lange wohl das Freimachen dauert? Und das Infektionsgeschehen spricht auch nicht gerade dafür, das Haus zu verlassen. Home-Office ist eigentlich das Gebot der Stunde. Andererseits locken im Büro ergonomische Tastatur und Maus, mit etwas Glück auch die Begegnung mit Kolleginnen und Kollegen. Also rasch den Daunenmantel übergezogen und die Handschuhe, auf dem Weg nach draußen den Handfeger geschnappt und das Auto im eisigen Wind vom Schnee befreit. Brrrrrrr! Und ab auf den Weg.
Haben die fünf Minuten Fegen und Kratzen in Polarluft noch nicht gereicht, die Entscheidung zu bereuen, denkt man spätestens am Ortsausgang beim Anblick schneeverwehter Straßen: Vielleicht wäre Home-Office doch die bessere Alternative gewesen? Aber schon hat man sich eingereiht in die Fahrzeugkolonne, die auf dem Gemisch aus Schnee und Eis dahinrutscht. Spätestens beim ersten Kreisverkehr steht fest: Es ist glatt. Also höchste Konzentration. Die Ankunft in der Tiefgarage gelingt sogar noch pünktlich. Aber dann, wenige Schritte vor der Redaktionstür, dämmert es einem: Die Tasche ist ungewöhnlich leicht. Zu leicht für das Notebook. Also schnell wieder umgedreht und zurück nach Hause gefahren, wenigstens unfallfrei und noch bei Helligkeit.