Der Frühling ist da, die Sonne lacht, die Hose spannt. Man könnte in den nächsten Laden gehen und nach Kleidungsstücken suchen, die eine Nummer größer sind. Oder man probiert es mit Abnehmen. Damit haben die meisten Frauen und viele Männer reichlich Erfahrung, wenn auch nicht unbedingt viel Erfolg. Sie wissen, wie es geht. Theoretisch auf jeden Fall: Weniger essen, mehr Bewegung. Wenn das Wenige auch noch überwiegend aus kalorienarmen Dingen wie Gurken, Äpfeln oder fettarmem Joghurt besteht, geht die Hose bald wieder leichter zu. Die praktische Umsetzung ist eher das Problem.
Dabei kann Tee helfen. Wenn er aus Kräutern oder Früchten aufgebrüht wurde und ungesüßt ist. Wer jeden Tag drei oder gar vier Liter davon trinkt, hat nicht mehr sooo viel Hunger. Funktioniert auch mit heißem Wasser. Oder mit kaltem. Die Teesorte ist ziemlich egal. Man kann einfach irgendeinen Kräutertee nehmen, aber auch "Figur fit" oder "Mate Tee Figur fit" des großen, im Landkreis ansässigen Herstellers Bad Heilbrunner. Die so zu nennen, hatte das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen dem Unternehmen untersagt, weil es sich dabei um gesundheitsbezogene Angaben handle. Und solche Versprechen müssen laut Verbraucherzentrale Bayern eben wissenschaftlich überprüft werden, was der Hersteller zwar bei seinen Arznei-Tees tut, bei diesen beiden Sorten aber nicht tat.
Das Verbot hat nun das Verwaltungsgericht München kassiert, Bad Heilbrunner hatte dagegen geklagt. Warum, weiß man noch nicht - die Urteilsbegründung steht aus. Möglicherweise aber ist der zuständige Richter zu der Erkenntnis gelangt, dass wirklich niemand glaubt, er würde abnehmen, wenn er zum Schweinsbraten mit Knödeln, zur Tafel Schokolade oder zur Sahnetorte nur genügend "Figur fit"-Tee trinkt. So schön ist die Welt einfach nicht.