Mittel genehmigt:Familienpaten bleiben

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Geretsried beteiligt sich zwei weitere Jahre am Projekt

Von Franziska Ulrich, Geretsried

In Geretsried gibt es derzeit vier Familien, die auf der Warteliste für einen Familienpaten stehen. Von den 13 örtlichen Paten sind neun aktiv und betreuen bereits jeweils eine Familie. Der Ausschuss für Jugend, Senioren, Soziales, Kultur und Sport hat daraufhin am Dienstag einstimmig beschlossen, das Projekt "Familienpaten" um zwei Jahre zu verlängern. Darüber hinaus beteiligt sich die Stadt an dem Projekt mit jeweils 17 000 Euro in den Jahren 2018 und 2019.

Die Familienpaten sind ehrenamtliche Helfer, die Familien und Alleinerziehende seit 2014 in Geretsried kostenlos im Alltag unterstützen. Die Paten bekommen eine 36-stündige Schulung für ihren Einsatz in den Familien und werden regelmäßig vom Landrat fortgebildet, sagte Sonja Schütz, Stadtjugendpflegerin von Geretsried. Die Familienpaten ersetzen aber keine professionelle Familienhilfe, fuhr sie fort. Im Alltag sollen sie beispielsweise bei schulischen Schwierigkeiten die Kinder unterstützen und in der Freizeit etwas mit ihnen unternehmen. Eine weitere Aufgabe der Paten sei, die Familien zu Behörden zu begleiten, sagte Schütz. Die Patenschaft soll eine Hilfe zur Selbsthilfe sein mit dem Ziel die Eltern so zu stärken und zu entlasten, dass sie ihren Erziehungsaufgaben nachkommen können, erklärte die Stadtjugendpflegerin. Weitere Ziele sind unter anderem, die Familie und das Vertrauen der Eltern in die Kinder zu stärken. Dadurch sollen die Jugendhilfeleistungen reduziert und die Familien aktiv in die Gesellschaft eingebunden werden, Zugang zu sozialen Netzen bekommen und eventuell wieder erwerbstätig werden können.

Im Anfangsjahr habe die Stadt Geretsried das Projekt mit 8000 Euro unterstützt, sagte Schütz. In den darauffolgenden Jahren sei die Höhe des Beitrages gestiegen, bis zu den nun bewilligten 34 000 Euro für die kommenden zwei Jahre. Schütz sagte, der Betrag sei gestiegen, weil die Anfangszuschüsse wegfielen.

Die Stadträtin Sabine Lorenz meldete sich daraufhin zu Wort: "Ich finde das Projekt hervorragend, aber der Kostenanstieg von 8000 Euro auf 17 000 im Jahr ist sehr hoch." Sie bat deshalb darum, künftig mit den Kosten nicht weiter in die Höhe zu gehen. Angela Dautenhahn von der Diakonie Jugendhilfe Oberbayern entgegnete: "Die Patenschaft muss nicht nur koordiniert werden, sondern die Paten müssen auch unterstützen, wenn es in den Familien schwierig wird."

© SZ vom 15.07.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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