Mit Widerrufsrecht:Eurasburg zahlt Großraumzulage

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Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Gemeinde erhalten künftig mehr Geld

Von Benjamin Engel, Eurasburg

Die Kommune Eurasburg will als Arbeitgeber attraktiver werden und stellt ihr Personal finanziell besser. Daher hat der Gemeinderat am Dienstag beschlossen, den Mitarbeitern zusätzlich zum Gehalt die Großraumzulage München zu zahlen. Damit folgt Eurasburg dem Beispiel weiterer Kommunen im Nordlandkreis, die dies bereits beschlossen haben. Die Kommune stellt die Zulage allerdings wie die Stadt Wolfratshausen unter Widerrufsvorbehalt. So kann Eurasburg die Zahlung beenden, "wenn aufgrund der Haushaltslage die gesetzlich vorgeschriebene Mindestzuführung vom Verwaltungs- an den Vermögenshaushalt nicht mehr gewährleistet werden kann." Diese Option sei aus seiner Sicht "clever", sagte Bürgermeister Moritz Sappl (GWV).

Die Großraumzulage gilt rückwirkend zum 1. Januar. Monatlich 270 Euro brutto mehr bekommen in Eurasburg nun künftig Vollzeit-Beschäftigte bis zur Entgeltgruppe 9c beziehungsweise S 15. Ab der Lohngruppe 10 respektive S 16 gibt es 135 Euro zusätzlich. Pro Kind gibt es im Monat 50 Euro hinzu. Ein Plus von 140 Euro erhalten Auszubildende und Praktikanten. Dieser Betrag wird laut Geschäftsleiter Günther Eidenschink an die Tarifentwicklung angepasst.

Weil der Kommunale Arbeitgeberverband München (KAV) das Gebiet für die Zahlung der Zulage erweitert hat, wird die Neuerung möglich. Damit muss die Eurasburger Verwaltung für ihr Personal jährlich knapp 87 000 Euro mehr ausgeben. Ausdrücklich begrüßte Maria Urban (CSU) das Gehaltsplus für Rathaus-Mitarbeiter. Gleichzeitig sprach sie von einem "zweischneidigen Schwert". Die Region werde attraktiver. Das erhöhe den Zuzug, wo jetzt schon kaum Wohnraum zu finden sei. Die Gewährung der Zulage unter Widerrufsvorbehalt zu stellen, fand sie sinnvoll. Denn die Entwicklung der Finanzlage sei nicht absehbar. Nur Hans Urban (Grüne) sprach sich gegen den Passus nach Wolfratshauser Vorbild aus. "Wir sollten nicht sparen", erklärte er.

© SZ vom 23.01.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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