Mit Spielfluren und "Erlebnisbereich":Mehr Platz für Kinder

Lesezeit: 2 min

Neue Kita in Ascholding soll großzügig gebaut werden

Von Petra Schneider, Dietramszell

Der Dietramszeller Gemeinderat hat am Dienstag die Pläne von Architekt Ludwig Hölzl für einen neuen Kindergarten in Ascholding wohlwollend aufgenommen. Seit mehr als zehn Jahren wünschen sich die Ascholdinger einen solchen. Bisher fehlte das Geld, ein Standort war nicht klar. Im vergangenen Jahr beschloss der Gemeinderat einstimmig, den Neubau an den geplanten Edeka-Markt an der Eglinger Straße anzugliedern. Grundstückseigentümer Kaspar März-Kastenmüller, der den neuen Markt baut, stellt der Gemeinde dafür eine Teilfläche zur Verfügung. Nun beauftragte der Rat die Verwaltung einstimmig, einen Förderantrag bei der Regierung von Oberbayern einzureichen, um in die Feinplanung einsteigen zu können. Auch Vorschläge, die am Dienstag von Kindergarten-Mitarbeiterinnen und Eltern gemacht wurden, sollen, wenn möglich, eingearbeitet werden.

Im Neubau soll es zwei Kindergartengruppen, eine Krippe und einen Hort geben. 84 Kinder könnten betreut werden, zwei Inklusionsplätze sind vorgesehen. Die Pläne des Geretsrieder Architekten sehen ein Gesamtkonzept für das Grundstück vor: In einer L-Form soll im Süden der Kindergarten entstehen, an der Längsseite ein Gebäude mit Arztpraxis, Apotheke, Betriebsleiterwohnung und Büro. Der Edeka-Markt soll mit einem Verbindungsbau anschließen. Auch ein "Reservegrundstück" für die Feuerwehr ist vorhanden. Die Räume in der Kita sind großzügig geplant: Auf zwei Etagen Küchen, Gruppenräume, Lager, Personal- und Elternzimmer sowie Sanitäranlagen; dazu ein überdachter Eingangsbereich und "Spielflure". Auch ein Lift ist geplant.

Die Grünfläche soll 800 bis 1000 Quadratmeter betragen - was Jakob Pertold (BLD) als zu klein empfand, Architekt und Kindergartenleiterin Anett Görmer aber als ausreichend. Der Garten soll vom Edeka-Parkplatz abgekoppelt als "Erlebnisbereich" mit Hecken gestaltet werden. Auch ein Vorplatz mit Spielgeräten ist geplant. Als Heizung schlug Hölzl ein kleines Blockheizkraftwerk vor. Die Gestaltung des Kindergartengebäudes soll sich nach Ansicht des Architekten in die Umgebung einfügen, auf farbige Akzente habe er deshalb verzichtet und eine Holzverschalung geplant. Ein Balkon wird über die gesamte Südseite führen und über zwei Außentreppen einen Zugang zum Garten ermöglichen. Diese dienen auch als Rettungswege.

25 Stellplätze für Kindergarten und Arzthaus hat Hölzl geplant, weitere 70 für den Edeka-Markt. Christa Poschenrieder (BLD) hielt das für zu viele: Sie stellte den Antrag, die Stellplätze zu reduzieren, um den "Flächenfraß" zu verringern. Nach Ansicht von Hölzl seien 25 Stellplätze für Kita und Apothekenhaus "nicht übertrieben", auch Leiterin Görmer hielt dies, angesichts von elf Mitarbeiterinnen, für angemessen.

Das vorgesehene Raumangebot erfüllt laut Hölzl die Richtlinien. "Das Dachgeschoss könnte es dazu geben", sagte er, denn dank einer Dachneigung von 20 Prozent ergebe sich dort ein "sehr schöner, großer Raum mit Panoramafenstern". Dieser böte zusätzlichen Platz zum Spielen, für Elterngespräche, Therapie oder Veranstaltungen.

Hölzl rechnete drei Varianten vor: die kleinste mit knapp 900 Quadratmetern würde 1,8 Millionen netto kosten, die mit Keller und zusätzlichen rund 100 Quadratmetern 1,9 Millionen. Wenn das Dachgeschoss ausgebaut würde und damit 350 Quadratmet mehr zur Verfügung stünden, stiegen die Kosten auf rund 2,7 Millionen. Im Haushalt sind 1,5 Millionen eingeplant, die Verwaltung rechnet mit einer 75-prozentigen Förderung. Im Gemeinderat war man sich weitgehend einig, dass der neue Kindergarten großzügig geplant werden müsse, um dem steigenden Bedarf vor allem an Krippenplätzen gerecht zu werden.

© SZ vom 08.02.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: