Mit Hans Otto Seitschek:Neue Philosophie

Kreisbildungswerk bietet Reihe an

"Der Mensch als Person - ein Wesen gegenseitiger Anerkenntnis": Unter dieser Überschrift bietet das Katholische Kreisbildungswerk eine philosophische Reihe. Zum Auftakt gibt es eine dreiteilige Matinee im Tagungsraum (Salzstraße 1 in Bad Tölz). Hans Otto Seitschek, außerplanmäßiger Professor der Philosophie an der Ludwig-Maximilians-Universität München und Geschäftsführer des Kreisbildungswerks Erding, stellt grundlegende Gedanken zur Personphilosophie vor.

"Durch die starke Differenzierung und Funktionalisierung der Gesellschaft ist eine 'Bestimmung des Menschen' (Joh. G. Fichte) schwer geworden. Mit Nietzsche wird der Mensch oft als 'nicht festgestelltes Tier' gesehen, das es beliebig zu be- und überschreiben gilt. Man erfindet sich quasi jeden Tag neu", so Seitschek zum Ausgangspunkt seiner Vortragsreihe.

Seitschek warnt davor, dass das Menschsein beliebig wird. Der Mensch werde jedweder Art Umgang frei ausgesetzt, ohne dabei eine besondere Schutzwürdigkeit zu erhalten. Der Umgang mit dem Menschen als frei verfügbare Masse kenne keine Grenzen mehr. Durch die Personphilosophie und eine Philosophie der gegenseitigen dialogischen Anerkenntnis, die im 20. Jahrhundert Romano Guardini, Emmanuel Levinas und Robert Spaemann geprägt hätten, könne zu einem gegenseitigen Ansehen der Menschen als Personen gelangt werden. "So wird so manche Sackgasse gegenwärtigen Denkens vermieden", sagt er.

Diesen Überlegungen geht er in der Matinee nach, jeweils verbunden mit einer gemeinsamen Lektüre von Texten der vorgestellten Philosophen. "Das Zuhören lohnt sich, es können auch einzelne Veranstaltungen besucht werden", erklären die Veranstalter.

Die drei Treffen finden jeweils mittwochs statt, am 2., 9. und 30. Oktober, 9.30 bis 11.30 Uhr; www.bildungswerk-toelz.de

© SZ vom 28.09.2019 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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