15 Millionen pro Jahr:20-Minuten-Takt für die S 7

Landtags-Grüne wollen Investitionen für zusätzliche Fahrten

Von Claudia Koestler, München/Wolfratshausen

"Sang- und klanglos" streiche die Bayerische Regierung die im Wahlkampf versprochenen zusätzlichen Taktverstärkungen bei der Münchner S-Bahn und vertröste auf die Anschaffung neuer Fahrzeuge 2030. "Das ist eine Unverschämtheit sondergleichen und ein Schlag ins Gesicht von fast 900 000 täglichen Fahrgästen", erklärt dazu der Sprecher für Mobilität der Landtags-Grünen, Markus Büchler. In einer Pressemitteilung verweist er auf die Antwort des Verkehrsministerium auf seine Anfrage.

Büchler und sein Fraktionskollege Hans Urban fordern eine Vervollständigung des 20-Minuten-Takts auf den Außenästen der S-Bahn München. Urban: "Die S 7 von und nach Wolfratshausen fährt heute lediglich zweimal die Stunde. Ich bin überzeugt, dass ein dichterer Takt mehr Menschen in die S-Bahn bringen wird. Erst etwas zu versprechen und es dann auf die lange Bank zu verschieben, ist kein guter Stil."

Die Taktlücken bei der S-Bahn München müssten, so die Forderung der beiden Landtags-Grünen, geschlossen und die versprochenen 15 Millionen Euro pro Jahr für zusätzliche Zugbestellungen bereitgestellt werden. Die Aussage von CSU-Verkehrsminister Hans Reichhart, dass die Fahrzeugkapazitäten nicht bereitstünden, ist auch Sicht von Büchler und Urban falsch. Büchler: "Die Fahrzeuge sind im 20-Minuten-Takt zu Stoßzeiten ja auch vorhanden und verschwinden nicht zwischen 9 und 16 Uhr in irgendeinem Erdloch." Seine Lösung: "Einfach von den Abstellgleisen runterholen und damit die Taktlücken in der Zeit schließen." Die Landtags-Grünen fordern, die 15 Millionen für zusätzliche Fahrten im MVV ab dem Fahrplanwechsel auszugeben und die Taktlücken zu schließen, soweit es die Infrastruktur zulässt.

© SZ vom 23.04.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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