Maßnahmen:Mundschutz für die Feuerwehr

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Fünf Tölzerinnen nähen Masken für Einsatzkräfte und das Josefistift

Von Klaus Schieder, Bad Tölz

Für Michael Lindmair ist der neue Mundschutz für die Tölzer Feuerwehr nicht gerade die ideale Lösung. Aber damit sei sie "besser ausgestattet als zuvor", betonte der Vorsitzende der Feuerwehr, als er die Kiste mit 150 selbst genähten Stoffmasken in der Tourist-Informationen am Max-Hoefler-Platz entgegen nahm. Diesen Mund-und-Nasenschutz sollen die Brandbekämpfer künftig bei ihren Einsätzen tragen, weil zugelassene Filtermasken derzeit alleine medizinischem Personal vorbehalten sind.

Vor einer Ansteckung mit dem Coronavirus sind die Feuerwehrleute damit nicht gefeit. Wenn sie einen Brand löschen oder zu einem Verkehrsunfall ausrücken müssen, können sie nicht immer den erforderlichen Sicherheitsabstand von etwa zwei Metern zueinander einhalten. Mit den Masken schützen sie sich dabei allerdings nicht selbst von einer Infizierung, sondern die Menschen in ihrem Umfeld. Genäht wurde der Mundschutz von fünf Tölzerinnen. Sie folgten dem Aufruf des bayerischen Wirtschaftsministers Hubert Aiwanger (Freie Wähler), der die Bevölkerung um Mitarbeit gebeten hatte, um den Mangel an Schutzmasken auszugleichen. Bürgermeister Josef Janker (CSU) bestellte denn auch gleich 150 Meter Vliesstoff, den Aiwanger an die Landratsämter liefern ließ.

13 Mitarbeiterinnen des Referates für Stadtmarketing, Tourismus- und Wirtschaftsförderung schnitten die Rohlinge zu. "Der Stoff ist nicht zertifiziert, die fertigen Masken entsprechen nicht medizinischen Standards und sind somit keine Schutzmasken", betonte Janker und stellte klar: "Diese Masken können auch wir nicht herbeibringen." Bis sie einmal lieferbar seien, trügen die genähten Stücke ein wenig dazu bei, die Feuerwehrkräfte besser zu schützen. "Ich bin den freiwilligen Näherinnen dankbar, dass sie so rasch ihre Hilfe angeboten haben", so der Bürgermeister.

Aus der gleichen Lieferung und Produktion gehen weitere Masken an die Verwaltungsangestellten im Alten- und Pflegeheim Josefistift. "Auch hier geht es in erster Linie darum, die Menschen im Umfeld der Trägerinnen und Träger vor der Tröpfcheninfektion zu schützen", erklärte Birte Otterbach, Pressesprecherin der Stadt. So blieben die zertifizierten und sicheren Schutzmasken dem Pflegepersonal vorbehalten, das im direkten Kontakt zu den Bewohnern stehe.

© SZ vom 06.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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