Massive Kritik:Heizwerk wird deutlich teurer

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Münsinger Gemeinderat ändert Auftrag für Nahwärmenetz

Von Benjamin Engel, Münsing

Die Gemeinde Münsing will eine neue Heizzentrale für das Nahwärmenetz errichten; außerdem soll direkt benachbarte Feuerwehr einen Anbau bekommen. Allerdings hat nur das Wolfratshauser Unternehmen Krämmel Angebote für den Rohbau gemacht - und dies auch noch deutlich teurer, als bisher kalkuliert. Das ist im Gemeinderat auf massive Kritik gestoßen. Das Gremium entschied, die Aufträge für die Rohbauarbeiten voneinander zu trennen und sich erst einmal auf das Heizwerk zu konzentrieren.

Mit etwa 208 000 Euro für das Heizwerk und 78 000 Euro für den Feuerwehranbau müsste die Kommune rechnen. Das überschreite den kalkulierten Preis um 40, beziehungsweise 80 Prozent, sagt der technische Bauamtsleiter Josef Limm. Die Gemeinde habe elf Unternehmen angefragt, aber nur eines habe sich gemeldet. Beim Preis lasse sich nicht nachverhandeln. Das Unternehmen Krämmel habe einen Nachlass von acht Prozent angeboten, sollte es den Zuschlag für beide Rohbauarbeiten bekommen.

Empört reagierte Thomas Schurz (CSU). Er forderte, die Rohbauarbeiten direkt neu auszuschreiben. Die Kostensteigerungen seien exorbitant. "Das können wir unseren Bürgern nicht zumuten", sagte er. Zudem müsse die Kommune damit rechnen, dass es noch teurer werde. Gerade bei öffentlichen Bauten passiere das regelmäßig, meinte er. "Da können wir noch fünf bis zehn Prozent drauflegen." Mit seinem Antrag, die Rohbauarbeiten für den Feuerwehr-Anbau und das Heizwerk neu auszuschreiben, scheiterte er jedoch.

Derzeit sind 40 Wohneinheiten und einige öffentliche Gebäude an das kommunale Nahwärmenetz angeschlossen. Damit stößt es an seine Kapazitätsgrenze. Künftig will die Kommune auch noch das Pfarrheim und das neu entstehende Pfarrhaus anschließen. Ein Vertrag ist laut technischem Bauamtsleiter Limm bereits abgeschlossen. Außerdem soll das neu geplante Bürgerhaus einbezogen werden.

Für die Heizzentrale gräbt die Kommune in den Untergrund. Nordöstlich des Feuerwehrhauses sollen so Räume unter dem jetzigen Straßenniveau entstehen. Dafür braucht es einen neuen Heizkessel für Hackschnitzel. Statt mit Erdöl soll der für Ausfälle benötigte Notkessel künftig mit Erdgas betrieben werden. Die Arbeiten für die neue Heizzentrale sollen nach bisherigem Stand etwa fünf Monate dauern. Für diese Zeit muss die Gemeinde ein Heizmobil anmieten. Das soll nach Angaben von Limm beim Vereinsheim stehen und das Nahwärmenetz während der Bauzeit aufrecht erhalten.

© SZ vom 01.03.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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