Patrizia Zewe lebt seit Ende 2013 in Bad Tölz. "Ich fühle mich hier sehr wohl", sagt die Galeristin, die im Taunus geboren wurde und danach in Düsseldorf und München gelebt hat. Sie lobt die schöne Natur um die Stadt und die "lieben, netten Freunde", die sie gewonnen habe. Die meisten dieser Freunde sind wie Zewe selbst "Best Ager" oder, wie die 64-Jährige sagt: "Wir sind die Alt-Hippies." Und fast alle seien auch selbst erst kürzlich nach Bad Tölz gezogen.
"Es sind eher Ältere, die zu uns kommen, um ihren Lebensabend in Bad Tölz zu verbringen", bestätigt Claudia Salamon, die sich bei der Stadt um Neubürger kümmert. Die meisten hätten Bad Tölz als Kurgäste kennen gelernt und irgendwann beschlossen, hier zu leben. Viele seien sehr engagiert, etwa im Mehrgenerationenhaus. "Viele wollen was leisten für die Gemeinschaft", sagt Salamon. "Sie haben sich zum Teil sehr gut eingefügt."
Aber sie bleiben dabei meist unter sich, wie auch Zewe. Zu Einheimischen habe sie nur guten Kontakt, wenn diese auch künstlerisch tätig seien, sagt sie. Dennoch: In Bad Tölz will sie bleiben. "Es bietet enorm viel", und man sei schnell in München. Zewe hat nur einen Wunsch: mehr inhabergeführte kleine Läden in der Marktstraße. "Der dritte Hörgeräteladen und das fünfte Handygeschäft laden nicht zum Flanieren ein." Stattdessen hätte Zewe gerne kleine Boutiquen und Galerien, "so wie in Saint Tropez". Natürlich könne man die Stadt an der Côte d'Azur nicht wirklich mit der im bayerischen Oberland vergleichen, "aber ich tue es doch gerne." Und nette kleine Läden wie dort wären auch in Tölz schön, "und da würden wir auch gerne unser Geld ausgeben.