Listenaufstellung in Wolfratshausen:Die CSU als Bewahrerin der Schöpfung

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Zwei Dutzend Bewerber für 24 Sitze: die Wolfratshauser CSU hat nominiert. Zum Fototermin waren nicht alle anwesend. (Foto: Hartmut Pöstges)

Bei der Nominierung der Stadtratskandidaten nennt Kreisvorsitzender Thomas Holz die Umweltpolitik das Thema Nummer eins

Von Wolfgang Schäl, Wolfratshausen

Im Schnelldurchlauf hat die Wolfratshauser CSU am Wochenende ihre Kandidatenliste für die Kommunalwahlen 2020 verabschiedet. Mit 24 Bewerbern für ein Mandat im Stadtrat tritt der Ortsverband an, über die Liste stimmten die Mitglieder im vollbesetzten Nebenraum der Flößereigaststätte en bloc ab.

Die Möglichkeit, einzelne Platzierungen zu ändern, gab es trotzdem, es wurde allerdings nur in einem Fall davon Gebrauch gemacht: Ein Versammlungsteilnehmer schlug vor, den auf Platz acht gesetzten Gastronomen und JU-Ortsvorsitzenden Sepp Schwarzenbach durch Jens Hamisch zu ersetzen. In diesem Fall wären alle Kandidaten von Rang acht aus um einen Rang nach unten gerutscht. Schwarzenbach setzte sich gegen den Vorschlag allerdings mit dem Argument zur Wehr, dass es aus seiner Sicht schade wäre, wenn so seine Funktion als Bindeglied zwischen jüngeren und älteren Stadtratsmitgliedern erschwert würde - eine Meinung, der sich die 28 stimmberechtigten Gästen anschlossen.

Somit blieb es unter der straffen Wahlleitung des CSU-Kreisvorsitzenden und Kochler Bürgermeisters Thomas Holz bei der vorgeschlagenen Reihenfolge. 24 Mitglieder votierten schließlich für die Liste, drei stimmten dagegen, ein Wahlzettel war leer. Kurios: Die notwendigen zehn Unterzeichner des Wahlvorschlags waren nicht aufzutreiben, nur sechs Versammlungsteilnehmer zeigten sich bereit, die formal notwendige Unterschrift zu leisten. Der Rest soll noch nachgeliefert werden.

An der Spitze der Liste steht erwartungsgemäß der Bewerber um das Amt des Bürgermeisters, Günther Eibl, ihm folgt die CSU-Ortsvorsitzende Susanne Thomas, die krankheitsbedingt abwesend war. Auf den noch aussichtsreichen Plätzen drei bis sechs rangieren die amtierenden Stadträte Alfred Fraas, Claudia Drexl-Weile, Peter Plößl und Renate Tilke. Insgesamt stehen sieben Frauen auf der Liste, auf das bei den Grünen praktizierte Reißverschlusssystem wurde verzichtet. Mit unterschiedlichen Gewichtungen sind alle Wolfratshauser Stadtteile vertreten: Drei Bewerber kommen aus Waldram, sechs aus Farchet, acht aus der Altstadt, vier aus Weidach, zwei aus Nantwein und einer aus dem Gewerbegebiet. Auch verschiedenen Berufsgruppen gehören die Kandidaten an: ein Studiendirektor a. D. findet sich da, ein Systemanalytiker, ein Wirtschaftsjurist, ein Finanzberater, eine Friseurin und eine Tierärztin. Sie alle erhielten Gelegenheit, sich persönlich kurz vorzustellen. Eibl selbst, der mit der Parole "Zuhören, nachdenken, anpacken" in den Wahlkampf zieht, ist Meister der Elektrotechnik.

"Das CSU-Thema überhaupt"

In seiner Grußadresse lobte Holz die Bereitschaft der Kandidaten, sich für die Stadt einzusetzen. Ein Mandat im Stadtrat mache viel Arbeit, die "nicht immer vergnügungssteuerpflichtig" sei. Es bereite deshalb oft große Probleme, die Wahllisten vollzubekommen. Eine politische Priorität sieht Holz bei der Umweltpolitik. Die Bewahrung der Schöpfung sei "das CSU-Thema überhaupt", schließlich habe Bayern als erstes Bundesland ein Umweltministerium aufgebaut.

Die Wahlveranstaltung nutzte auch Anton Demmel, der Königsdorfer Bürgermeister und CSU-Kandidat für das Amt des Landrats, um seine Thesen vorzutragen. Als einer, der auf dem Weg zum Rathaus jeden Tag die Grenze zwischen den beiden Altlandkreisen Bad Tölz und Wolfratshausen überqueren müsse, fühle er sich für beide Teile gleichermaßen verantwortlich. Der Landkreis habe in den vergangenen Jahren nicht alle Pflichtaufgaben erfüllt und müsse sich besser auf Krisenzeiten einstellen. Als Königsdorfer Bürgermeister habe er eine Menge Aufgaben erledigt, dies wolle er künftig als Landrat tun. Auch Demmel appellierte an die Bereitschaft, sich politisch einzubringen und stark zu sein, "denn wenn der Klügere immer nachgibt, wird nur noch gemacht, was die Dummen wollen".

Die CSU-Stadtratsliste: 1. Günther Eibl; 2. Susanne Thomas; 3. Alfred Fraas; 4. Claudia Drexl-Weile; 5. Peter Plößl; 6. Renate Tilke; 7. Erwin Falkner; 8. Sepp Schwarzenbach; 9. Daniela McLoughlin; 10. Birgit Hamisch; 11. Markus Feigl; 12. Melanie Penzkofer; 13. Beatrice Hornung; 14. Detlef Wilkens; 15. Wolfgang Weichlein; 16. Jörg Drensler; 17. Thomas Sgoff; 18. Jens Hamisch; 19. Sebastian Strohmenger; 20. Robert Namyslo; 21. Dominik Fenn; 22. Wolfgang Hostlowsky; 23. Thomas Beni; 24. Stefan Riedl.

© SZ vom 25.11.2019 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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