Lenggrieser Politik:SPD will Jahresparkausweis für Isarwinkler

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Zur Kasse bitte: An den Wanderparkplätzen in Lenggries müssen Autofahrer von kommender Woche an Gebühren zahlen. (Foto: Claudia Koestler/oh)

Lenggrieser Sozialdemokraten fordern, dass die neu eingeführten Gebühren für Einheimische günstiger werden

Von Petra Schneider, Lenggries

An den Wanderparkplätzen im Gemeindegebiet von Lenggries müssen von kommender Woche an Parkgebühren gezahlt werden, auch von den Einheimischen. Für sechs Stunden werden drei Euro fällig, die Tagesgebühr kostet fünf Euro. Auch Jahresparkausweise gibt es bereits, die je nach gebuchter Stundenzahl 50 oder 100 Euro kosten. Sie gelten aber nur für Parkplätze im Gemeindegebiet Lenggries. Auch andere Kommunen wie Kochel oder die Jachenau führen in diesem Sommer Parkgebühren ein, die nicht überall gleich hoch sind. Um die Situation für Isarwinkler Bürger, die zum Schwimmen an den Walchensee oder zum Wandern auf die Hochalm wollen, zu vereinfachen - und vor allem günstiger zu machen - hat die SPD am Montag im Gemeinderat einen Antrag eingebracht, der einstimmig befürwortet wurde. Demnach soll die Verwaltung Kontakt mit den Nachbarkommunen aufnehmen, um abzuklären, ob sie Interesse an der Einführung eines gemeinsamen Jahresparkausweises hätten. Dieser könnte grundsätzlich allen offen stehen, solle aber für Einheimische verbilligt werden. "Unser Antrieb sind zuallererst die Einheimischen", begründete Tobias Raphelt den Antrag seiner Fraktion. Sie nur für Bürger der Gemeinde anzubieten, ist rechtlich allerdings nicht ganz einfach, denn es gilt der Gleichbehandlungsgrundsatz. Dennoch ist es nach Ansicht der SPD sinnvoll, Gespräche zu führen und in die öffentliche Diskussion einzusteigen.

Raphelt könnte sich eine gemeinsames Jahresparkticket zunächst für die Nachbarkommunen, also etwa die Jachenau, Kochel, Gaißach oder Wackersberg vorstellen. "Über kurz oder lang werden Parkgebühren überall kommen", ist der Lenggrieser SPD-Gemeinderat überzeugt. Da sei es doch sinnvoll, eine gemeinsame Lösung zu finden.

Wie der Geschäftsleiter der Kommune Tobias Riesch im Gemeinderat erklärte, habe er bereits mit einigen Nachbargemeinden telefoniert. Manche hätten sich aufgeschlossen gezeigt, berichtete er. Andere, etwa Wackersberg, verlangten derzeit noch keine Gebühren. "Aber über Jahresparkausweise ist eigentlich in allen Gemeinden schon einmal gesprochen worden", sagte Riesch. Probleme sieht der Rathaus-Geschäftsleiter bei der Aufteilung der Einnahmen, die mit den Jahresparkausweisen erzielt würden.

Im Gemeinderat gab es dennoch viel Unterstützung für den SPD-Vorschlag: "Ich begrüße diese Idee", sagte Bürgermeister Stefan Klaffenbacher (FWG). Auch Daniela Werner (Grüne) hielt den Jahresparkschein für "einen guten Vorschlag" und regte an, in diesem Zusammenhang auch die Bergbahnen anzusprechen, die eigene Parkgebühren erheben. Andreas Wohlmuth (FWG) lobte, dass bei den geplanten Jahresparkausweisen Isarwinkler Bürger Vergünstigungen bekommen könnten. "Für Einheimische wird sowieso viel zu wenig gemacht."

© SZ vom 23.06.2021 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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