Lenggries:Wanderer bleibt verschollen

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Der Lenggrieser Hausberg Brauneck ist bei Touristen beliebt. (Foto: Benjamin Engel)

Die Spur eines Kanadiers verliert sich Anfang August am Brauneck

Von Benjamin Engel, Lenggries

Trotz intensiver Suche bleibt der vor knapp drei Wochen am Brauneck vermisste Kanadier Jeff Freiheit verschollen. Die Einsatzkräfte von Polizei und Bergwacht haben größere Suchaktionen inzwischen unterbrochen. Der 32-jährige junge Kanadier war allein auf dem "Traumpfad München - Venedig" unterwegs. Am 2. August hatte er noch ein Selfie beim Panoramarestaurant am Brauneck an seine Frau gesendet. Dann verliert sich seine Spur. Weit mehr als 100 Einsatzkräfte haben bislang erfolglos nach Freiheit gesucht. Die Hundestaffel Oberland, Hubschrauber und das Drohnenteam der Penzberger Bergwacht waren eingeschaltet.

Das weitläufige Gebiet erschwert laut Einsatzleiter Sepp Bergmayr (Bergwacht Lenggries) die Suche. Zwischen dem Brauneck und Vorderriß - in dem Ort hatte der Kanadier ein Hotelzimmer reserviert - hätten die Einsatzkräfte mindestens 20 Quadratkilometer durchkämmt, schildert er. Im mit Latschenfeldern und Wald durchsetzten Gebiet sei es nahezu unmöglich, jede Stelle zu durchstöbern. Alle technischen Suchhilfsmittel seien ausgeschöpft. "Ohne einen konkreten Hinweis macht es keinen Sinn, im großem Stil weiterzusuchen", berichtet Bergmayr. Nach Hinweisen sei der Kanadier an der Tutzinger Hütte oder in der Jachenau gesehen worden. Doch der Informationsgehalt sei diffus.

Intensiv haben die Einsatzkräfte den Bereich von Achselköpfen und Benediktenwand abgesucht. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind im Gebiet erforderlich. 2014 war dort eine 58-jährige Erdingerin 80 Meter zu Tode gestürzt. Erst nach einer Woche wurde ihre Leiche gefunden. Eine Spur zu Jeff Freiheit fand sich an dieser Stelle aber nicht. "Man sieht und spürt nichts, sagt Christoph Brenninger, Bereitschaftsleiter der Lenggrieser Bergwacht.

Das Kriseninterventionsteam unterstütze die inzwischen angereiste Ehefrau und die Mutter des Vermissten, so der Tölzer Polizeidiensstellenleiter, Bernhard Gigl. Die Familie hat die Facebookgruppe "Volunteers searching for Jeff Freiheit" eingerichtet, auf der sich freiwillige Helfer vernetzen können. Im Auftrag der Angehörigen hat Marinus Vogl von der Wolfratshauser Air Bavarian GbR weitere Hubschrauber- und Drohnensuchflüge organisiert. Laut Bergwacht soll die Suche im kleineren Rahmen weitergehen.

© SZ vom 21.08.2018 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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