Der Gemeinderat hat sich in einer Sondersitzung am Montag darauf verständigt, vorläufig kein Gewerbegebiet südlich der Kläranlage im neuen Flächennutzungsplan auszuweisen. Wie Bürgermeister Werner Weindl auf Nachfrage erklärte, hätten das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen wie auch die Regierung von Oberbayern schon im Vorfeld der Gemeinde mitgeteilt, dass sie ein Gewerbegebiet an dieser Stelle nicht genehmigen werden. Gewerbeflächen dort würden dem Landesentwicklungsprogramm (LEP) widersprechen.
Das LEP ist ein Konzept der bayerischen Staatsregierung für die räumliche Ordnung und Entwicklung Bayerns. Es soll der Erhaltung und Schaffung gleichwertiger Lebens- und Arbeitsbedingungen in allen Landesteilen dienen. Kommunen müssen das LEP bei ihren Planungen berücksichtigen. Ein Ziel ist es, neue Siedlungsflächen möglichst nur auszuweisen, wenn eine Anbindung an geeignete Siedlungseinheiten besteht. Diesem Anbindegebot stünde das geplante Gewerbegebiet entgegen, sagte Weindl.
Mit 15 zu fünf Stimmen hat der Gemeinderat die Gewerbeflächen herausgenommen. Vorerst, wie der Bürgermeister betonte. Man wolle die Fortschreibung des Landesentwicklungsplans abwarten, auch seien Änderungen beim Anbindegebot im Gespräch. Wegen der Herausnahme wird der Flächennutzungsplan nun nochmals öffentlich ausgelegt. Weindl rechnet damit, dass der Gemeinderat Anfang 2016 das Planwerk endgültig verabschieden könne. Seit 2011 arbeitet die Gemeinde am neuen FNP, der nun auch einen Landschaftsplan mit einschließt.