Lenggries:Neue kulturelle Heimat

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"Das macht auch uns Spaß": Hoteldirektor Christoph Seitz und Direktionsassistentin Barbara Schober (re.) mit Kulturveranstalterin Sabine Pfister. (Foto: Harry Wolfsbauer)

Sabine Pfisters Kleinkunstbühne KKK zieht ins Brauneck-Hotel

Von Petra Schneider, Lenggries

Kleinkunst und Kultur (KKK) haben in Lenggries eine neue Heimat: Von September an werden wöchentlich Konzerte, Kabarett und Comedy im Tagungsgebäude des Arabella Brauneck-Hotels angeboten. Das dortige "Stüberl" mit 60 bis 70 Plätzen, das bisher für besondere Events genutzt wurde, wird umgebaut und bekommt eine fest installierte Bühne. Größere KKK-Veranstaltungen mit bis zu 200 Gästen finden nach wie vor im Kramerwirt in Arzbach statt. Für KKK-Chefin Sabine Pfister ist es seit 2006 der dritte Umzug: vom eigenen Café neben der Kirche ins Café Kellner im Bahnhof, in den Kramerwirt nach Arzbach. Eine vorübergehende Lösung, weil der dortige Saal für manche Veranstaltungen zu groß ist.

Das neue Stammhaus in Lenggries soll als "KKK in der Kaminstubn" firmieren. "Wir sind happy, dass wir jemand gefunden haben, der unsere Idee von Anfang an begeistert aufgenommen hat", schwärmt Pfister über Hotelmanager Christoph Seitz. Er und seine Assistentin Barbara Schober, KKK-Fan der ersten Stunde, die den Kontakt hergestellt hat, sehen die Zusammenarbeit als Win-Win-Situation: Werbung für das Hotel, das als kultureller Treffpunkt und mit eigenen Angeboten auch für Einheimische attraktiv werden soll. Damit der Rahmen passt, wird in den Umbau ein fünfstelliger Betrag investiert. Der rustikale Charme des 1989 gebauten Anbaus soll sich nach dem Willen des Hotelchefs in einen "zeitgemäß gemütlichen" Stil eines Kulturraums verwandeln. Die Holzvertäfelung bleibt, ebenso Bar und Kamin mit Grill. Eine sechs bis acht Quadratmeter große Bühne mit neuer Technik wird eingebaut.

Pfister freut sich, dass sie bei der Gestaltung ihren "Fußabdruck" hinterlassen dürfe. Veranstaltungsfotos und die Unterschriftenplakate aus dem Ur-KKK werden aufgehängt. Ebenso die von den Künstlern gestalteten Keramikbecher. Miete muss das KKK nicht zahlen, das Hotel will am Gastroangebot verdienen. Cocktails und kleine Gerichte zu moderaten Preisen werden bei den Veranstaltungen angeboten: Flammkuchen, "Bayerischer Brotzeit Hot-Dog" oder gebackenes Beindlhof-Eis stehen auf der Speisekarte. Das Konzept aus "namhaften Künstlern und No-Names" bleibt, auch an den Eintrittspreisen werde sich laut Pfister nichts ändern. Angedacht sind mehr Veranstaltungen für Kinder und dank des "gastronomisch starken Partners" mehr Kulinarik.

Seitz, seit vier Monaten Manager des Brauneck-Hotels, könnte sich auch vorstellen, im Sommer Veranstaltungen in den Biergarten zu verlegen. Man sei offen für Ideen, sagt er, "das macht auch uns Spaß".

© SZ vom 19.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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