Lenggries:Millimeterarbeit

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Mit dem mehr als 200 Tonnen wiegenden Mobilkran passte das Wasserwirtschaftsamt Weilheim den neuen Revisionsverschluss am Sylvensteinspeicher ein. (Foto: Manfred Neubauer)

Ein 200-Tonnen-Kran setzt den 21-Tonnen-Revisionsverschluss in den Sylvensteinsee

Von Benjamin Engel, Lenggries

Am Tag nach einer anstrengenden Nacht ist Benjamin Krüger vom Wasserwirtschaftsamt Weilheim zufrieden. "Alles ist planmäßig verlaufen", sagt er auf Nachfrage am Mittwochnachmittag. Zwölf Arbeiter waren rund zwölf Stunden im Einsatz. Sie installierten den 21 Tonnen schweren Revisionsschutz für den Grundablass am Sylvensteinspeicher. Das neue Stahltor kann den Stollen vollständig abdichten. So lässt sich der Grundablass trockenlegen, damit bei Bedarf betreten und sanieren. Auf dem Abfluss sitzt nun gewissermaßen der Stöpsel.

Jetzt fehlt nur noch eine Antriebssteuerung für das Stahltor. Damit lässt sich der Grundablass künftig auch für Sanierungsarbeiten verschließen, ohne dass der Pegel wie derzeit abgesenkt werden muss. Laut Krüger soll der Revisionsverschluss im Frühjahr 2016 betriebsbereit sein.

Die Arbeiter passten das Stahltor mit einem mehr als 200 Tonnen schweren mobilen Kran ein. Der zehn Meter breite Koloss musste auf der Bundesstraße 307 auf- und wieder abgebaut werden. Dafür war die Zufahrt von Lenggries nach Fall in der Zeit von 19.30 Uhr am Dienstagabend bis gegen 7.30 Uhr des folgenden Mittwochs gesperrt. Laut Krüger musste der Kranführer den Revisionsverschluss rund 30 Meter vom Straßenniveau bis zur Wasseroberfläche hinunterlassen. Bis zur Sohle des Grundablasses ging es noch einmal rund 13 Meter hinunter. In diesem Bereich musste der Revisionsverschluss unter Wasser eingepasst werden. Krüger erläuterte, dass dafür Millimeterarbeit gefragt gewesen sei. Denn die Sicht sei unter Wasser eingeschränkt.

Laut Krüger hatten etwa 30 Zuschauer die Arbeiten zumindest bis Mitternacht verfolgt. Viele seien lange geblieben und hätten die Chance genutzt, sich über das rund 600 000 Euro teure Bauvorhaben zu informieren, sagte er. Doch das ist nur ein Etappenziel. Im Sommer nächsten Jahres sollen die Betriebsverschlüsse an Grundablass und Triebstollen erneuert werden. Sie regeln, wie viel Wasser aus dem Speicher in die Isar fließt.

© SZ vom 10.12.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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